Im Jahr 1995 sei der damalige Bahnhofs-Vorstand mit der Bitte an ihn herangetreten, mit Streetworking statt der Einführung eines Wachdienstes schwierige Fälle am Linzer Bahnhof zu betreuen, erklärte der Geschäftsführer der Sozialeinrichtung B37, Ernst Achleitner, bei einer Diskussionsrunde am Mittwoch im Neuen Rathaus.
Vier Bahnhofs-Streetworker
Seither versehen vier Mitarbeiter erfolgreich ihren Dienst. "Noch heute zahlen die ÖBB zu den Löhnen dazu", so Achleitner, der weiß: "Zu viert eine ganze Stadt zu betreuen, ist unmöglich, nur wurden alle Wünsche nach Aufstockungen bisher von der Stadt abgeschmettert."
Umso verdutzter zeigte er sich, als bekannt wurde, dass ab September 18 und ab 2011 bis zu 30 Mitarbeiter ihren Dienst für die Stadtwache versehen: "Ich bin nicht gegen diese Einrichtung. Dass aber bisher niemand auf mich zukam, hat mich gewundert."
Gefahr der Eskalation
Für Achleitner kann es nur ein Miteinander von Streetwork und Wachdienst geben: "Die Stadtwache allein wirkt unheimlich eskalierend. Druck wird nur Gegendruck erzeugen. Es wird abgemahnt und gestraft, soziale Betreuung fehlt völlig. Man kann ja auch mit 15 Wachbeamten und 15 Streetworkern starten", schlägt er deshalb vor.
Aber FPÖ-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer winkt ab: "Streetworking und Stadtwache sind unabhängige Aufgabenfelder, das betrifft zudem nicht mein Ressort."
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