Panne an Grenze zu NÖ

Tschechisches AKW Dukovany meldet Brand in Schaltraum

Niederösterreich
18.02.2010 16:14
Bei einem Feuer im tschechischen Atomkraftwerk Dukovany - rund 50 Kilometer von der niederösterreichischen Grenze entfernt - sind Teile einer Schaltanlage zerstört worden. Wie Kraftwerkssprecher Petr Spilka am Donnerstag bestätigte, sei der Brand am Mittwochabend im nicht-atomaren Teil des AKW ausgebrochen. Die Betriebsfeuerwehr habe die Flammen gelöscht, niemand sei verletzt worden.

Der Betrieb des Kraftwerks und dessen Sicherheit seien nicht gefährdet gewesen, das AKW "arbeitet ohne Probleme", so Spilka gegenüber der Nachrichtenagentur CTK. Als Ursache des Brandes wurde nur vage eine "technische Panne" angegeben.

Die Umweltorganisation GLOBAL 2000 forderte nach Bekanntwerden des Zwischenfalls umgehend, die "Schrottreaktoren" vom Netz zu nehmen. "Diesmal war es ein Brand im Schalterraum, der von den Verantwortlichen heruntergespielt wird. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis es zu einer Katastrophe kommt", meinte Jens Karg, Sprecher der Organisation. Die russischen Druckwasserreaktoren, die auch bei der Erweiterung des AKWs Mochovce eingesetzt werden sollen, seien eine "tickende Zeitbombe.

Warnung vor Ausbau von Dukovany
Der aus vier Reaktoren bestehende Komplex von Dukovany soll als Teil des geplanten Ausbaus von Temelin um einen fünften Block erweitert werden. BZÖ-Energiesprecher Rainer Widmann warnte in einer Aussendung vor diesem Schritt. Der Brand habe bestätigt, dass ein AKW  eine Gefahr darstelle.

Auch für die Grünen belegt der Vorfall, dass "Atomkraft eine lebensgefährliche Technologie" sei. Ihre Umweltsprecherin Christiane Brunner hofft, dass "der Bundeskanzler diesen Beinahe-Gau zum Anlass nimmt, endlich alle Mittel auszuschöpfen, die ihm im Rahmen der internationalen Abstimmungsprozesse zur Verfügung stehen, um Temelin und all die anderen Risiko-Reaktoren an Österreichs Grenzen zu verhindern". Dass es nicht zu einer Katastrophe gekommen war, sei "reine Glückssache" gewesen, meinte Brunner.

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