Rock am Flugfeld

Und sie rocken doch – AC/DC-Konzert in Wels genehmigt

Oberösterreich
17.02.2010 12:58
Das für 22. Mai in Wels geplante AC/DC-Konzert soll nun doch wie ursprünglich vorgesehen auf dem Welser Flugplatz stattfinden - vorausgesetzt das noch ausstehende Naturschutz-Gutachten erlaubt das. Eine von Naturschützern ins Spiel gebrachte Ausweichfläche habe den sicherheitstechnischen Vorgaben nicht entsprochen, so Bernd Spitzer, Leiter der Bezirksverwaltung am Welser Magistrat.

Ein Lokalaugenschein habe ergeben, dass ein Konzert auf dem von einem Biobauern angebotenen Areal aus Sicherheitsgründen nicht möglich sei, erklärte Spitzer.

Es gebe beispielsweise Probleme mit den Zu- und Abfahrten für Polizei, Rettung oder Feuerwehr. Alle drei Einsatzorganisationen hätten die Fläche negativ beurteilt. Ein entsprechender Bericht an das Land Oberösterreich sei in Arbeit, so Spitzer.

Nun soll das Genehmigungsverfahren für den Flugplatz fortgesetzt werden. Ein Naturschutzgutachten dürfte im März vorliegen, dann wolle man sich auch mit der zuständigen Abteilung des Landes zusammensetzen.

Kompetenzfragen
Wer in Sachen AC/DC-Konzert das letzte Wort hat, darüber scheinen Landesrat Manfred Haimbuchner (FPÖ) und der Welser Bürgermeister Peter Koits (SPÖ) noch nicht ganz einig zu sein.

Laut dem Linzer Verwaltungsrechtler Andreas Hauer von der Linzer Johannes Kepler Universität ist der Bürgermeister in seiner Eigenschaft als Bezirksverwaltungsbehörde für die Genehmigung des Konzerts zuständig.

Gibt es keinen Einspruch, wird der Bescheid rechtskräftig. Dann hat das Land als Oberbehörde die Möglichkeit, ihn aufzuheben. Es muss allerdings gravierende Gründe anführen.

Bürgermeister weisungsgebunden
Genehmigt Wels das Konzert erst sehr spät, könnte es für diesen Schritt außerdem zeitlich knapp werden. Prinzipiell sei Koits im Fall AC/DC gegenüber Haimbuchner weisungsgebunden, weil er als Bezirksbehörde aktiv ist, so Hauer. Weil Koits aber kein Landesbeamter ist, sondern Bürgermeister einer Statutarstadt, könnte für ihn hier ein Interessenskonflikt entstehen.

Heftige Debatten
Rund um das Konzert gibt es seit Wochen teils heftige Diskussionen. Naturschützer befürchten, dass durch das Open-Air der australischen Hardrockband, zu dem rund 80.000 Besucher erwartet werden, die seltenen Tier- und Pflanzenarten auf dem etwa 110 Hektar großen Gelände in Mitleidenschaft gezogen werden.

Das Land hatte die Prüfung einer Ersatzfläche verlangt. Laut Spitzer würden vom Veranstalter nun auch Unterlagen vorliegen, nach denen die Beschallung so ausgerichtet werden könne, dass die ansässige Fauna vom Musiklärm nicht über Gebühr gestört wird.

WWF-Protest
Eine Welser Entscheidung gegen eine Alternativfläche sei jedenfalls für den Naturschutz nicht akzeptabel, so der WWF, der nun auch versucht, das Thema in den australischen Medien zu platzieren. Ein Brief der Naturschützer an das Management der Rocker blieb bislang ohne Antwort.

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