Ehemann auf Gschnas

Frau von Räubern an einen Heizkörper gefesselt

Niederösterreich
15.02.2010 11:15
Eine Nacht des Schreckens hat am Samstag eine Frau in Hainburg/Donau durchlebt: Zwei maskierte Männer stürmten abends in ihr Haus, fesselten sie und durchwühlten die Zimmer nach Wertgegenständen. Bevor die Räuber wieder abzogen, ketteten sie die Frau an einen Heizkörper und besprühten ihre Hände mit Pfefferspray. Erst in der Früh wurde die 50-Jährige von ihrem heimkehrenden Ehemann befreit.

Samstagabend in einem schmucken Einfamilienhaus in Hainburg/Donau: Bewaffnet und maskiert standen plötzlich zwei Männer vor der allein im Haus befindlichen Frau und brachten sie in ihre Gewalt. Der Ehemann konnte ihr nicht helfen, denn dieser besuchte just an diesem Abend eine Faschingsveranstaltung.

Wüster Coup für 1.400 Euro Bargeld und Schmuck
Äußerst brutal zerrten die Kriminellen das hilflose Opfer quer durch sämtliche Räume, offenbar in der Hoffnung, die Geheimverstecke der Familienschätze zu erfahren. Als die Unbekannten dann 1.400 Euro Bargeld und einige Schmuckgegenstände im Wert von rund 3.000 Euro in den Händen hielten, verklebten sie der Frau den Mund und fesselten sie mit Handschellen an den Heizkörper.

Zusätzlich sprühten die Einbrecher der Frau auch noch Pfefferspray auf die Hände. Der Chili-Reizstoff sorgt bei Hautkontakt für ein schmerzhaftes Brennen und in weiterer Folge Juckreiz. Das Opfer musste stundenlang ausharren, bis der Gatte frühmorgens nach Hause kam und sie von ihrem Leid erlöste. "Die Frau hatte Todesangst. Sie wird sicher eine Zeit brauchen, um über das Erlebnis hinweg zu kommen", meinte ein Ermittler zur "Krone".

Die Frau wurde zwar nicht verletzt, stehe aber unter Schock, teilte Helmut Burgsteiner, Chef der Raub-Gruppe im NÖ Landeskriminalamt, am Montag mit. Daher werde die Frau auch erst im Laufe des Tages schriftlich einvernommen.

Überfall vermutlich nicht gezielt
Eine heiße Spur zu den Verdächtigen gebe es "momentan nicht", so Burgsteiner. Der Überfall dürfte nicht gezielt gewesen sein. "Das Haus war total finster, von außen hatte es den Anschein, als wäre niemand da", sagte Burgsteiner. Man könne daher annehmen, dass die Täter einen Einbruch verüben wollten und von der Anwesenheit der Hausbesitzerin überrascht waren.

Dass der Raub mit anderen Überfällen in Niederösterreich, bei denen ebenfalls Hausbesitzer gefesselt wurden, in Zusammenhang steht, glauben die Ermittler eher nicht. Parallelen hätte man bisher nicht gefunden, hieß es.

Ähnliche Überfälle in Niederösterreich
Bei dem berüchtigten "Ketten-Phantom", das in Stetteldorf (Bezirk Korneuburg), Pöchlarn (Bezirk Melk) und St. Andrä Wördern (Bezirk Tulln) Hausbesitzer überfallen und gefesselt hatte oder es zumindest versuchen wollte, hatte es sich jeweils nur um einen Täter gehandelt, der Hochdeutsch mit ausländischem Akzent sprach. Bei dem Überfall in Berg waren zwei Täter am Werk, von denen einer sehr bodenständigen Dialekt sprach und der anderen einen östlichen Einschlag hatte. Nach allen drei Männern wird gefahndet.

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