Hartherzig

Land knausert – schlechte Chancen bei Herzinfarkt

Oberösterreich
12.02.2010 15:19
In Vöcklabruck ist um 300 Millionen Euro das modernste Spital Europas gebaut worden, aber jetzt wird um 800.000 Euro für einen lebensrettenden Herzkathetertisch gestritten: "Bei uns hätten wir nicht einmal Bill Clinton helfen können", versteht ein Arzt die Politik nicht mehr.

Obwohl Herz-Kreislauf-Krankheiten für jeden zweiten Todesfall verantwortlich sind, hat man im gefeierten 570-Betten-Neubau auf Herzspezialisten vergessen oder verzichtet.

Die Stellenausschreibung eines Kardiologie-Primariats wurde gestoppt, so lange das dafür unbedingt notwendige Koronar-Angiografie-Labor fehlt, um Gefäßverengungen behandeln zu können.

Den Infarktpatienten kann mit eingeführten Ballons oder Stützgittern nur in Linz und Wels rasch geholfen werden, aber nicht in den Spitälern von Ried, Steyr und Vöcklabruck, in deren Einzugsgebiet 340.000 Oberösterreicher riskanter leben.

Nach der Wahl alles egal?
"Mir ist es wichtig, dass die Anliegen der Regionen berücksichtigt werden", hatte vor der Wahl der Landeshauptmann den einstimmigen Beschluss verkündet, dass Ried, Steyr und Vöcklabruck mit Herzkathetertischen aufgerüstet werden.

Die Innviertler Schwestern reagierten und investierten gleich, mussten jedoch wieder zusperren. Aber auch gespag-Ärzte in Steyr und Vöcklabruck sind vom Rückzieher der Volkspartei verunsichert: "Weil das Kostenargument nicht stimmt", kontert Dr. Bernhard Hartenthaler, der mit seiner überparteilichen Plattform 20.000 Unterschriften für ein Katheterlabor gesammelt hat: "Die Anschaffung kostet 800.000 Euro, sein jährlicher Betrieb eine Million, also nur ein Drittel der Rechnungshofberechnung."

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