Nach langwierigen Ermittlungen und intensiver Zusammenarbeit mit internationalen Behörden schnappte am Dienstagabend in Wien-Donaustadt und Stockerau die Falle schließlich zu. Und die Ermittler trauten selbst ihren Augen kaum: Im Zuge der zeitgleich durchgeführten Zugriffe stellten die Beamten versteckt in einem Fahrzeug rund 206 Kilogramm südamerikanischen Kokains sicher.
Wert der Drogen: rund 40 Mio. Euro
Und landeten so einen Rekord-Aufgriff. Straßenverkaufswert der immensen Drogenmenge: rund 40 Millionen Euro. Dabei handelt es sich um die größte jemals in Österreich entdeckte Menge der Droge, sagte der niederösterreichische Sicherheitsdirektor Franz Prucher bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Für insgesamt sechs verdächtige Dealer verschiedenster Nationalitäten klickten die Handschellen. Ermittler gehen davon aus, dass die Verhafteten einem vermutlich aus Südamerika operierenden Drogen-Kartell angehören.
Operation lief bereits seit drei Wochen
Das Kokain war bereits vor drei Wochen in sieben Sporttaschen in der Frachtabteilung des Flughafens Wien in Schwechat gefunden worden – die Fracht war aufgrund von internationalen Kontakten und Hinweisen verstärkt kontrolliert worden, sagte Werner Schweighofer, Chef der Kriminalpolizei Schwechat. Daher observierten Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) die Taschen, die in eine Fabrikhalle in Stockerau (Bezirk Korneuburg) geliefert wurden - bis es schließlich am Dienstag zum Zugriff kam.
War Kokain für Österreich bestimmt?
Ob das Kokain mit einem Reinheitsgehalt von 80 bis 90 Prozent für Österreich bestimmt war, wissen die Ermittler - noch - nicht: Die Verdächtigen seien nicht kooperativ, die Befragungen noch im Gang. Die große Menge des unversteckt in den Sporttaschen befindlichen Suchtgiftes sei ungeachtet dessen überraschend, so Schweighofer. Nach seinen Angaben werden am Flughafen pro Jahr durchschnittlich 70 bis 80 Kilo Suchtmittel sichergestellt. Bei unzähligen Tonnen täglicher Fracht sei eine volle Kontrolle technisch unmöglich – dafür wären 200 Beamte notwendig.
von Christoph Budin und Klaus Loibnegger (Kronen Zeitung) und krone.at
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