Festspiel-Vorwürfe

Stadler: “Es wird nichts unter den Teppich gekehrt”

Salzburg
10.02.2010 09:31
Werden die mysteriösen Vorgänge rund um die Osterfestspiele, deren abgelösten Geschäftsführer und den gekündigten technischen Direktor noch zum Festival-Flächenbrand, der auch auf die eigentlichen Salzburger Festspiele übergreift? Es gibt heikle Schnittstellen und neue Pauschalvorwürfe zur Geschäftsanbahnung.

Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler ist derzeit auch in einer Mission zur Sponsoren-Beruhigung unterwegs – in Salzburg selber ist aber von geglätteten Wogen wohl keine Rede. Im Gegenteil: Es wurden nun Vorwürfe laut, wonach man mit dem sogenannten Bestellwesen der Festspiele nur ins Geschäft gekommen sei, wenn man "erweitertes Trinkgeld" einkalkuliert habe. An sich ein klarer Korruptionsvorwurf.

Anonyme Vorwürfe
Helga Rabl-Stadler sagt der "Krone" in diesem Zusammenhang bestätigend: "Auch uns erreichen anonyme Schreiben und Anrufe mit solchen Anschuldigungen. Ich halte es aber für ungeheuerlich und für eine Feigheit, solches in der Anonymität vorzutragen. Man darf versichert sein, dass wir das allergrößte Interesse haben, solche Vorwürfe aufzuklären. Bei uns wird garantiert nichts unter den Teppich gekehrt."

Keine Vorverurteilungen
Grundsätzlich sei sie aber strikt gegen Vorverurteilungen wie sie etwa gegen Protokollchefin Suzanne Harf wegen angeblich dubioser Honorare erhoben wurden. Rabl-Stadler: "Da will ich meine Mitarbeiterin wirklich in Schutz nehmen, das war in Ordnung."

Kontrollsystem in Ordnung
Dass es möglicherweise Schwachstellen gibt, will sie nicht ausschließen. "Aber dazu haben wir ja eine Wirtschaftsprüfungskanzlei beauftragt, die nicht monatelang Zeit hat, sondern in wenigen Wochen – eben bis 22. Februar – für punktuelle Aufklärung, also für Ergebnisse, sorgen soll. Ich glaube, dass unser Kontrollsystem prinzipiell in Ordnung ist. Sollten sich diesbezüglich  Zweifel ergeben, so wird ganz sicher im Sinn einer Verbesserung durchgegriffen. Und extern können wir ja nicht mehr tun, als die Staatsanwaltschaft einzuschalten. Die wird hoffentlich rasch handeln."

Unruhe in der Belegschaft
Dass es derzeit einige Unruhe auch unter der Belegschaft der Sommerfestspiele gibt, das zeigen der Präsidentin Reaktionen und Fragen von verunsicherten Mitarbeitern im Haus. "Ich leugne nicht, dass die in Bus und Bahn Rede und Antwort stehen müssen…"

von Roland Ruess, Kronen Zeitung

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