Kraft neuer Trainer

Hamann droht LASK-Führung nach Entlassung Klage an

Oberösterreich
05.02.2010 16:50
Der LASK mutiert zum "FC Hollywood" Österreichs. Bereits zwei Tage nach der Entlassung von Matthias Hamann hat der Linzer Traditionsclub mit Helmut Kraft einen neuen Trainer präsentiert. Doch noch kehrt keine Ruhe ein: Ex-Trainer Hamann schlägt zurück, kritisiert die Vereinsführung und droht sogar mit rechtlichen Schritten.

Der Deutsche äußerte nach seiner Entlassung heftige Kritik an LASK-Präsident Peter-Michael Reichel und stellte klar, dass die von diesem "erhobenen Vorwürfe haltlos" seien. Hamann drohte sogar rechtliche Schritte an: "Sollte im Präsidium des LASK nicht wieder Vernunft einkehren, wird man die Gerichte mit diesen Vorwürfen befassen müssen."

Transfers "strategischer Fehler"
Der Ex-LASK-Trainer rechtfertigte sich für die Kritik, die er an der Transferpolitik des Clubs geäußert hatte. "Herr Reichel hat einseitig jede Kommunikation zu mir abgebrochen und für die Mannschaft des LASK wesentliche Entscheidungen gefällt, ohne mich vorher zu informieren, geschweige denn mich in den Entscheidungsprozess in entsprechender Weise miteinzubinden", so Hamann. "Dies hätte man in den jüngsten Transferfällen wohl erwarten können, die unglücklicherweise strategisch schwere Fehler darstellten."

"Die Sorge um die Zukunft des LASK und seiner Mannschaft" hätten ihn "gezwungen", an die Öffentlichkeit zu gehen. "Die Richtigkeit meiner Vorgangsweise sehe ich durch die Reaktionen zahlreicher LASK-Fans bestätigt."

Kraft sieht gute Chancen
Gelassen zeigte sich Neo-Trainer Helmut Kraft von den Tumulten rund um den Wechsel. Die Aufgabe in Linz sei deshalb reizvoll, weil "es ein Verein mit großer Tradition und einem Riesenpotenzial ist, auch wenn es in jüngster Zeit negative Schlagzeilen gegeben" habe. "Der LASK hat grundsätzlich einen guten Namen", betonte Kraft, der in Oberösterreich bereits Ried und Pasching trainiert hat.

Vom beachtlichen Trainerverschleiß in Linz zeigte er sich unbeeindruckt: "Das ist im Geschäft so, damit muss man leben, auch wenn es nicht angenehm ist."

Starker Kader
Sportlich sei der LASK jedenfalls keine Baustelle. "Der Kader ist gut, die Mannschaft hat Qualität, das hat sie im Herbst oft bewiesen. Augenscheinlich waren aber die vielen Gegentore, daran werden wir arbeiten."

Gerade die Neuverpflichtung von Rene Aufhauser komme angesichts dessen gerade richtig. "Ich glaube, er wird dem Team im zentralen Mittelfeld viel Stabilität verleihen und hoffe, dass er auch seine Erfahrung weitergibt."

Mannschaft setzt Zeichen
Ausschlaggebend für den Rauswurf des 41-jährigen Hamann waren ein eskalierender Streit um die Transferpolitik des Linzer Klubs und nicht zuletzt ein Saufgelage am letzten Tag des Trainingslagers in der Türkei. Zumindest im Hinblick auf diese Entgleisung wollen die Spieler für bessere Stimmung sorgen.

Die betroffenen Spieler seien "in einer internen Aussprache übereingekommen, dass die Überschreitung des 'Zapfenstreichs' ein Fehler war", hieß es seitens des Vereins. "Als nach außen hin erkennbares Zeichen der Einsicht haben sich die beteiligten Spieler dazu entschlossen, einen beachtenswerten Geldbetrag für das LASK-Charity-Projekt zu spenden."

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