25-Jähriger getötet

Erbschaftsstreit endet tödlich: Vater spricht von Notwehr

Niederösterreich
03.02.2010 18:35
"Du hinterlässt eine Lücke, die man nicht schließen kann. Ruhe in Frieden" - mit berührenden Worten nehmen die Freunde jenes 25-Jährigen, der bei einem Erbschaftsstreit erschossen wurde, in Internetforen Abschied von dem Studenten. Der 62-jährige Vater des Niederösterreichers sprach in einer ersten kurzen Stellungnahme von Notwehr, schweigt ansonsten aber eisern zu den Vorfällen am Dienstagabend.

"Ich habe meinem Mandanten geraten, vorerst keine Angaben zu machen. Er soll sich einmal von dem Schock erholen", so der Anwalt des Verhafteten zur "Krone". Die Freunde des Getöteten wollen indes der schwangeren Verlobten beistehen. Noch im Februar sollten für das Paar die Hochzeitsglocken läuten - jetzt wird aus dem geplanten Fest ein Begräbnis.

Familiendrama bei "Aussprache"
Vor zwei Jahren starb die Ehefrau des 62-Jährigen, die Mutter des gemeinsamen Sohnes. Seither tobte zwischen dem Geschäftsmann und dem 25-jährigen Jus-Studenten - zusammen betrieben sie eine Firma, die Kfz-Typisierungen, ein luxuriöses Ferienhaus in Spanien sowie exklusive Griller und Möbel anbot - ein heftiger Erbschaftsstreit um den Nachlass der wohlhabenden Frau. Offenbar sei es die Absicht des Vaters gewesen, seinen Sohn aus der Wohnung in Wien "rauszuschmeißen".

Am Dienstagabend sollte es zu einer Aussprache kommen. Der 25-Jährige machte sich von Wien auf den Weg in sein Elternhaus in Perchtoldsdorf. Doch dort eskalierte die Auseinandersetzung. Der junge Mann habe zu dem Treffen, das gegen 18 Uhr stattgefunden hat, laut ersten Angaben eine Faustfeuerwaffe mitgebracht. Diese stellte sich bei der Untersuchung des Tatorts jedoch als Softgun heraus.

Mitten ins Herz gefeuert
Der 62-Jährige hatte sich jedoch mit einer echten Waffe auf das Treffen "vorbereitet". Zweimal feuerte der Ingenieur mit seinem Revolver auf seinen Sohn. Ein Projektil traf den leidenschaftlichen Auto-Fan mitten ins Herz. Der junge Mann brach tot zusammen. Der Vater alarmierte selbst die Rettung, die wenig später gemeinsam mit der Polizei eintraf. Die Ärzte konnten nur mehr den Tod des Mannes feststellen.

Der Vater habe sich widerstandslos festnehmen lassen, so Oberst Franz Polzer von der Kriminalabteilung Niederösterreich. Er gestand die Schüsse, berief sich jedoch auf Notwehr und schweigt seitdem eisern.

Kronen Zeitung und krone.at

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