Als erster musste Michael Dewitte als Chef der Osterfestspiele gehen: Er soll bei Geldern von Sponsoren mitkassiert haben – zum Beispiel dürfte er sich fünf Prozent Provision überwiesen haben, als der große Salzburg-Gönner Donald Kahn eine Million Euro stiftete. Das soll ihm satte 50.000 Euro gebracht haben. Die "Krone" hat es exklusiv berichtet.
Kretschmers Büro geräumt
In der Vorwoche erwischte es auch Klaus Kretschmer nach 20 Jahren als Technischer Direktor der Sommerfestspiele. Er musste fristlos gehen und die Schlüssel abgeben. Kretschmers Büro ist geräumt, er hat keinerlei Zugang mehr zu seinem Computer und den E-Mails.
Vorwurf: Nebengeschäfte
Was ihm vorgeworfen wird, sind Nebengeschäfte: Schon 2001 erhielt Kretschmer das ausdrückliche Verbot, mit privaten Firmen zusätzliche Geschäfte zu erledigen. Das galt vor allem für die Osterfestspiele, erläutert Gerbert Schwaighofer, der Finanzchef der Festspiele. Dieses Verbot dürfte den Technik-Experten wenig gekümmert haben, sagen Insider ganz offen. Beleg dafür sind interne Abrechnungen, die jetzt bekannt wurden. In mindestens drei Fällen taucht der Name von Klaus Kretschmer genau bei den Osterfestspielen auf:
Porsche abgeschleppt
Der Technische Leiter ist übrigens mit einer Firma im Techno-Z Freilassing untergekommen. Und in seiner Villa in Anthering hatte er Besuch: Im Auftrag der Bank wurden seinem Porsche Cayenne am Donnerstag Radklammern verpasst, am Freitag wurde der Wagen dann abgeschleppt.
Große Betroffenheit
Die Handlungen der Manager lösten große Betroffenheit aus: "Es ist zuallererst Aufgabe des Staatsanwaltes, alles aufzuklären. Im Interesse von Steuerzahlern und Sponsoren will ich eine Wiedergutmachung des gesamten Schadens durchsetzen", sagt Landeshauptfrau Gabi Burgstaller.
Für die Manager gilt die Unschuldsvermutung.
von Robert Redtenbacher (Kronen Zeitung) und krone.at
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