Betrug mit Teppichen

Bande ergaunert 180.000 Euro mit “Containertrick”

Niederösterreich
29.01.2010 17:01
Dem Bundeskriminalamt ist es gelungen, einer kriminellen Bande aus Wr. Neustadt und Wien das Handwerk zu legen. Den Verdächtigen wird vorgeworfen, Teppichimitate als echte Ware in Niederösterreich und Wien verkauft zu haben. Außerdem wurden viele Opfer mit dem sogenannten "Containertrick" geprellt – mit einer vorgetäuschten Notsituation lockten sie gutgläubigen Kunden das Geld aus der Tasche. Der bisher ermittelte Gesamtschaden beträgt rund 180.000 Euro.

Mit fadenscheinigen Lügengeschichten sollen die sechs Verdächtigen von ihren Opfern hohe Geldbeträge gefordert haben. "Da heißt es beispielsweise, die Ware wäre noch in einem Container beim Zoll. Der Kunde muss das Geld vorstrecken, sonst würde man die Teppiche nicht bekommen", erklärte Oberst Helmut Greiner vom Bundeskriminalamt den "Containertrick"

Zielgruppe wurde bewusst ausgeforscht
Auch bei der Auswahl ihrer Opfer gingen die mutmaßlichen Betrüger sehr raffiniert ans Werk. Die Beschuldigten verschafften sich die Adressen von Türkei-Urlaubern, die sich dort Original-Teppiche gekauft hatten. Die Verdächtigen boten dieser Zielgruppe anschließend wertlose Kommissionsware als teure Teppiche zum Kauf an.

Auch Wiener Promis fielen auf die Betrüger herein
Die mutmaßlichen Täter sollen auch Prominenten in der Wiener Innenstadt mit erfundenen Spendengeschichten und Geschäftsideen große Geldsummen entlockt haben. Es handelte sich um Vorschüsse, die selbstverständlich mit hohen Zinsen zurückbezahlt werden sollten. Als Pfand und Vertrauensbeweis ließen die Täter die "Luxus-Teppiche" zurück – die natürlich nie wieder abgeholt wurden.

Insgesamt wurden sieben Hausdurchsuchen durchgeführt, bis jetzt konnten vier Beschuldigte ausgeforscht werden - zwei davon sind fremdländischer Herkunft. Nach fünf weiteren Verdächtigen werde noch gefahndet, berichtete das Bundeskriminalamt. Zurzeit sind rund 26 Geschädigte in Niederösterreich, Wien, Steiermark und Tschechien bekannt, das Bundeskriminalamt nimmt jedoch an, dass die Bande österreichweit agiert haben könnte. "Es ist nun wichtig, dass sich weitere Opfer bei uns melden," appelierte Greiner.

Zweckdienliche Hinweise an die Polizei werden unter der Telefonnummer 059133/30-3336 erbeten.

von Klaus Loibnegger (Kronen Zeitung) und noe.krone.at
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