Ärger für Apple

Alles nur geklaut? Das sind die “echten” iPads

Elektronik
29.01.2010 12:10
Die Spannung war groß, als Apple am Mittwoch seine neueste technische Errungenschaft präsentierte: das iPad. In China hält sich die Begeisterung allerdings in Grenzen, ist dort ein zum Verwechseln ähnliches Gerät doch bereits seit sechs Monaten erhältlich. Der Hersteller Great Loong Brother droht Apple daher nun mit Klage, und auch seitens des japanischen Fujitsu-Konzerns blüht dem iPhone-Hersteller Ärger: Der bietet in den USA nämlich bereits seit 2002 ein Gerät namens "iPad" an.

Wie ein Sprecher des japanischen Fujitsu-Konzerns am Freitag in Tokio erklärte, verkaufe das Unternehmen in den USA bereits seit 2002 Geräte mit dem Namen "iPad" (links im Bild). Das Multimedia-Gerät werde im Einzelhandel genutzt, um Inventarlisten zu erstellen und andere Geschäftsvorgänge abzuwickeln.

Im März 2003 sei beim US-Patentamt ein Antrag auf den Schutz der Namensrechte gestellt worden; über den Antrag sei aber noch nicht entschieden worden, weshalb dieser Anfang 2009 erneuert worden sei. Kurze Zeit später begann Apple damit, sich die Markenrechte international zu sichern. Ob und wie Fujitsu gegen Apple vorgehen wolle, sei zwar noch nicht klar, aber "nach unserem Verständnis gehört uns der Markenname", betonte der Sprecher.

Auch in anderen Ländern könnte Apple bezüglich des Namens seines neuen Tablet-PCs auf Probleme stoßen. So verwendet der kanadische Dessousanbieter Coconut Grove den Namen "iPad" bereits für einen gepolsterten Büstenhalter und Siemens verkauft ein Kfz-Zubehörteil unter diesem Namen.

"Warum hat Apple das Gleiche gemacht wie wir?"
In China hingegen ist unter dem Namen "P88" (rechts im Bild) bereits seit Monaten ein Tablet erhältlich, das Apples iPad überraschend ähnlich sieht. Während in Internet-Blogs gespottet wird, dass in China jetzt schon Produkte geklont würden, bevor die Originale überhaupt vorgestellt worden seien, sieht das der Hersteller Great Loong Brother ganz anders: "Wir verstehen das nicht", sagte eine Verantwortliche des Unternehmens, Huang Xiaofang, am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. "Warum hat Apple das Gleiche gemacht wie wir?" Spätestens wenn Apple sein iPad in China verkaufen wolle, werde man den Konzern verklagen.

Dem chinesischen Hersteller zufolge wurde das Gerät bereits im August vergangenen Jahres auf den Markt gebracht und im September auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin präsentiert. Es ist zwar schwerer und dicker als das iPad; dafür hat es Great Loong Brother zufolge einen etwas größeren Bildschirm, einen schnelleren Prozessor, mehr Speicherplatz und - anders als das iPad - auch USB-Anschlüsse. Abstriche müssen die Verbraucher hingegen bei den Akkulaufzeiten machen: Den zehn Stunden, die das iPad verspricht, stehen beim P88 lediglich eineinhalb Stunden gegenüber.

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