Gerichtsattentäter

Opfer aus kurzer Distanz mitten ins Gesicht geschossen

Niederösterreich
27.01.2010 08:24
Beim Lokalaugenschein im Bezirksgericht Hollabrunn hat sich nun ein schauriges Detail des Gerichtsattentats (siehe Infobox) bestätigt: Der Amokschütze hat aus nur 15 Zentimetern Entfernung auf das Gesicht des Opfers gefeuert. Während der Verdächtige in Selbstmitleid versank, erklärte seine Anwältin: "Mein Mandant war stockbetrunken und kann sich an nichts mehr erinnern."

Bei klirrenden minus elf Grad wurde der mutmaßliche Gerichtskiller (Bild links) in Handschellen und von vier bewaffneten Justizwachebeamten ins Bezirksgericht Hollabrunn gebracht. Mit derselben Eiseskälte, die vor dem Justizgebäude herrschte, soll der 57-Jährige dort vor Weihnachten eine Rechtspflegerin vor den Augen einer geschockten Kollegin getötet haben. Anhand einer Puppe (Bild rechts) musste der Verdächtige demonstrieren, wie es zu dem fatalen Todesschuss kam.

Die junge Frau stand nun beim "Lokalaugenschein des Horrors" dem Amokschützen mit pochendem Herzen und schaurigen Erinnerungen gegenüber. Damals wollte sich der Verdächtige offenbar an einer verhassten Richterin rächen. Eine Juristin, mit der er immer wieder Schwierigkeiten hatte.

"Wie ein Racheengel"
Während Zeugen den Verdächtigen "wie einen Racheengel" empfanden, pocht seine Verteidigerin, Christine Lanschützer, darauf, dass ihr Klient "nur" ein Exempel statuieren wollte. "Ebenso wie er sich der Justiz ohnmächtig ausgeliefert fühlte, versuchte mein Mandant die Richterin mit der Waffe in der Hand in eine Situation der Ohnmacht zu bringen", so die Juristin. Dessen ungeachtet kämpft Kristina Köck-Venturini, die Freundin der erschossenen Mutter, um alle Schadensersatzansprüche der Hinterbliebenen.

von Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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