Skylink-Debakel

Häupl dementiert Gerüchte um Ablöse von Flughafen-Boss

Niederösterreich
19.01.2010 14:49
Der Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SP) hat am Dienstag Gerüchte dementiert, wonach er sich gemeinsam mit Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Proll (VP) als Folge des Skylink-Debakels auf die vorzeitige Ablöse des derzeitige Chefs der Flughafen AG, Herbert Kaufmann, geeinigt habe. "Vollkommener Unsinn. Das entscheide nicht ich, sondern der Aufsichtsrat."

Man werde ihn informieren, wie die Gespräche im Aufsichtsrat laufen - "und dass sie laufen, bestreite ich nicht", betonte das Stadtoberhaupt. Er bestelle jedoch weder Vorstände in einem börsenotierten Unternehmen noch berufe er welche ab. Dass die Debatten rund um die Kostenexplosion des Airport-Terminals der SP bei der Wien-Wahl schaden könnten, glaubt Häupl nicht: "Ich wüsste nicht warum. Ich bin ja nicht der Baumeister vom Skylink."

Wird Gabmann neuer Vorstandssprecher?
Auslöser dieser Diskussionen waren Medienberichten, wonach Kaufmann im Sommer den Flughafen verlassen und der Vorstand infolgedessen auf zwei Personen reduziert werden solle. Diese wären dann Gerhard Schmid (SP) und Ernest Gabmann (VP), wobei letzterer der neue Vorstandssprecher werden würde. Kaufmann selbst ließ bereits am Montagabend ausrichten, dass er einen gültigen Vertrag bis Herbst 2014 habe und dass er diesen erfüllen wolle.

Nur wenige Stunden vor den Ablöse-Gerüchten um Kaufmann war bekannt geworden, dass Michael Kochwalter (43), Leiter der Kommunikationsabteilung der Flughafen Wien AG, das Unternehmen Ende Jänner verlässt. Ab 1. Februar wird - bis zur Genehmigung durch den Aufsichtsrat - Robert Dusek (63) diesen Bereich interimistisch leiten, teilte der Flughafen Wien mit. Kochwalter werde "neuen Aufgaben in der Wirtschaft" übernehmen, heißt es in der kurz gehaltenen Aussendung. Er übte diese Funktion seit Mitte 2005 aus.

Grüne und Freiheitliche würden Ablöse begrüßen
Zustimmung zu einer etwaigen Abberufung Kaufmanns kam am Dienstag jedenfalls von den Wiener Grünen. Jedoch blieben mit Schmid und Gabmann die Verantwortlichen des Finanzdebakels auch künftig am Ruder, kritisierte die grüne Klubobfrau Maria Vassilakou: "Das gleiche System dilettiert also weiter, die Hoffnung auf eine Eindämmung der Kosten ist massiv geschwunden." FP-Klubobmann Eduard Schock forderte gar den Rücktritt des gesamten Vorstandes - die von SP und VP in dieses Gremium gehievten Parteigänger seien bisher jeden Beweis ihrer Kompetenz schuldig geblieben.

Wiens SP-Klubchef Siegi Lindenmayr wiederum gab sich verwundert über die Rathaus-Oppositionspartei: "Vor mehr als vier Monaten hat die FP vollmundig angekündigt, es werde eine Untersuchungskommission zum Skylink geben - bis heute ist genau nichts passiert." Seine Partei habe großes Interesse an der restlosen Aufklärung der Ursachen der Bauverzögerungen und einer raschen Fertigstellung des Projekts. Laut Lindenmayr ist die (aktuell laufende, Anm.) Prüfung durch den Rechnungshof "vorerst" jedoch ausreichend.

U-Kommission zu Skylink-Debakel lässt auf sich warten
Tatsächlich hatte erst am Montag die FP die anderen beiden Wiener Oppositionsparteien aufgefordert, der Einberufung einer Untersuchungs-Kommission rasch zuzustimmen. Doch VP und Grüne werden sich damit noch Zeit lassen, wie aus den jeweiligen Klubs zu erfahren war. Es müssten zuerst noch alle rechtlichen Details geklärt werden, wurde betont. Dazu werde es noch Gespräche geben. Und VP-Klubchef Matthias Tschirf schlug vor, doch zunächst erste Ergebnisse der Rechnungshof-Prüfung abzuwarten.

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