Schein-Polizzen

Paar ergaunerte mit Pyramiden-System 1,3 Millionen Euro

Niederösterreich
14.01.2010 11:35
Ein niederösterreichisches Ehepaar sowie sieben Komplizen aus dem Osten des Bundesgebietes sind wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges angezeigt worden. Sie sollen ein deutsches Lebensversicherungsunternehmen und etwa 220 Kunden in ganz Österreich um über eine Million Euro geprellt haben.

Die Verdächtigen hatten mittels Infoveranstaltungen in Gasthäusern Interessierte mit einer Art Pyramiden-System gelockt - nach Einzahlung von nur einer Prämie hätten sich die weiteren Prämien von selbst bezahlt, wurde ihnen versprochen.

Kriminalisten des Landeskriminalamtes Steiermark hefteten sich an die Fersen der mutmaßlichen Betrüger. Nach umfangreichen Ermittlungen wurde ein 54-jährige Versicherungsmakler, seine 48-jährigen Ehefrau sowie sieben Komplizen aus der Steiermark, Wien und dem Burgenland im Alter zwischen 29 und 51 Jahren ausgeforscht. Die neun stehen im Verdacht, im vergangenen Jahr einen Schaden von knapp 1,3 Millionen Euro durch die Scheinversicherungen verursacht zu haben.

20.000 Euro Gewinn nach sieben Jahren versprochen
Der 54-Jährige hatte mit den sieben Subvermittlern in diversen Gastronomiebetrieben im Bundesgebiet Veranstaltungen abgehalten, bei denen sie rund 220 Personen für den Abschluss von Lebensversicherungen gewinnen konnten. Die Versicherungsnehmer mussten anschließend nur eine Prämie einzahlen. Die weiteren Prämien würden sich aufgrund eines ausgeklügelten Veranlagungssystems des Versicherungsunternehmens von selbst bezahlen, wurde den Kunden von den Beschuldigten weisgemacht. Nach sieben Jahren könnten die Kunden je nach Prämienhöhe damit einen Gewinn von 10.000 bis 20.000 Euro erzielen.

Von den Beschuldigten wurden die Anträge der Versicherungsnehmer dann mit gefälschten Daten an das deutsche Versicherungsunternehmen weitergeleitet. Die Administration des gesamten Geschäftsverkehrs wurde von der 48-jährigen Ehefrau des Hauptbeschuldigten durchgeführt.

Mit den so gefälschten Lebensversicherungen konnte das Ehepaar innerhalb eines Jahres Provisionsvorschüsse von knapp 1,3 Millionen Euro erzielen, wovon es sich 950.000 Euro behielt. Die Subvermittler erhielten nur einen geringen Anteil der Provisionszahlungen. Die Beschuldigten wurden nach Abschluss der Ermittlungen wegen schweren gewerbsmäßigen Betruges angezeigt.

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