Premiere für Roxxxy

Erster Sex-Roboter der Welt soll Herzen der Männer erobern

Elektronik
11.01.2010 15:32
Alljährlich werden in Las Vegas im Rahmen der CES die neuesten Technik-Trends präsentiert. Die Glücksspiel-Metropole im Wüstenstaat Nevada ist jedoch auch Austragungsort der AVN Adult Entertainment Expo, wo es am vergangenen Wochenende "Heimelektronik" für Erwachsene zu bewundern gab. Besonderes Aufsehen erregte "Roxxxy", die laut Herstellerangaben erste Sex-Roboter-Dame der Welt.

Roxxxy ist 1,70 Meter groß, wiegt knapp 55 Kilo und hat in der Standardausführung Körbchengröße C. Staubsaugen oder kochen kann sie zwar nicht, "dafür kann sie sonst fast alles, wenn Sie verstehen, was ich meine", so ihr Konstrukteur Douglas Hines, der jahrelang als Ingenieur in den Bell Labs von Alcatel-Lucent an künstlicher Intelligenz forschte, ehe er mit "TrueCompanion" (siehe Infobox) die erste Sex-Roboter-Manufaktur ins Leben rief. Und Roxxxy sei "bereit für Action", ergänzt er. 

Unter der künstlichen Haut der lebensgroßen Roboter-Freundin steckt ein voll bewegliches Skelett, mit dessen Hilfe sich menschliche Gesten und Haltungen nachahmen lassen. Eigenständig ihre Gliedmaßen bewegen oder gar gehen kann Roxxxy jedoch nicht, wie Hines der Nachrichtenagentur AFP erklärte – die meiste Zeit dürfte die Roboterin ohnehin in der Horizontalen verbringen.

Körper und Köpfchen
Als reines Sex-Spielzeug will Hines seine Erfindung aber nicht verstanden wissen. Denn neben Motoren, die an drei wesentlichen Stellen für gute Vibrationen sorgen, soll sich Roxxxy insbesondere durch ihre künstliche Intelligenz auszeichnen – und damit sogar für die eine oder andere tiefgehende Konversation taugen. Die Website fasst das wie folgt zusammen: "Sie (Roxxxy) spricht mit dir, hört dir zu und fühlt deine Berührungen. Sie kann sogar einen Orgasmus haben!"

"Sie weiß genau, was du magst", erklärt Hines, der mit einem 18-köpfigen Team rund zweieinhalb Jahre an Roxxxy feilte. "Wenn du Porsches liebst, liebt sie Porsches. Wenn du Fußball magst, mag sie Fußball." Die Deckungsgleichheit der Interessen soll durch einen Fragebogen ermöglicht werden, den Käufer bei der Bestellung ausfüllen. In ihm werden persönliche Interessen und Geschmäcker erfasst und anschließend mit Roxxxys Roboter-Hirn synchronisiert.

Persönlichkeits-Update via Wlan
Zusätzlich können Kunden zwischen einer von fünf Persönlichkeiten wählen, darunter die "wilde Wendy", die "frigide Farrah" oder "S&M Susan" – für all jene, die es beim Liebesspiel etwas härter mögen. Endgültig auf einen Typen festlegen müssen sich Käufer jedoch nicht, denn Roxxxys Persönlichkeit soll sich nachträglich anpassen oder über die Website des Herstellers sogar austauschen lassen.

Getreu dem Web-2.0-Gedanken können Nutzer Persönlichkeits-Profile nämlich hochladen und mit anderen Nutzern teilen. Quasi ein Frauentausch ohne Fremdgehen. Das Persönlichkeits-Update erfolgt über das integrierte Wlan-Modul, mit dessen Hilfe Roxxxy ihrem Besitzer laut Herstellerangaben auch eigenständig E-Mails schickt.

Kuriose Entstehungsgeschichte
Die Idee zu Roxxxy kam Hines übrigens nach dem 11. September 2001, als er bei den Terroranschlägen auf das New Yorker World Trade Center einen guten Freund verlor. "Ich habe mir geschworen, ein Programm zu entwickeln, dass seine Persönlichkeit für immer bewahrt und das war die Geburtsstunde von 'True Companion'", so Hines.

Eigentlich wollte er eine künstliche Persönlichkeit entwickeln, zum Beispiel einen Helfer für ältere Menschen. "Aber da gab es so viele Vorschriften und bürokratischen Papierkram. Deshalb habe ich mich nach anderen Märkten umgesehen. Das mit dem Sex-Roboter ist nur Marketing - tatsächlich geht es darum, einen Lebensgefährten zu entwickeln."

Zielgruppe seiner Schöpfung seien neben den Vergnügungssüchtigen vor allem Menschen, die schüchtern seien, unter sexuellen Störungen litten oder risikofrei experimentieren wollten.

Männer-Roboter folgt
Die Kosten dafür liegen je nach Ausstattung zwischen umgerechnet rund 4.800 Euro und 6.200 Euro. Roxxxy wird ab sofort in die USA und nach Europa geliefert, einen weltweiten Vertrieb schließt Hines nicht aus. Auch an die Damen der Schöpfung hat der Ingenieur gedacht: Ein männliches Modell namens Rocky befindet sich bereits in Planung.

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