600 Jahre altes Tor

Lkw rammt Bauwerk und fährt einfach weiter

Oberösterreich
08.01.2010 14:46
Ein Lkw hat Freitag in Schärding die Fassade eines 600 Jahre alten denkmalgeschützten Baus zerstört und die Substanz des "Passauer Tors" schwer beschädigt. Der ungarische Lenker hielt erst vier Kilometer später, nach dem die Fassade mit dem 50 Jahre alten Fresko schon zerbröselt auf der Strasse lag, an.

Nachdem der Laster durch das im Jahr 1400 erbaute Passauer Tor gefahren war, stürzte die Fassade auf einer Fläche von etwa 30 Quadratmetern ein und gab den Blick in ein darüber untergebrachtes Vereinslokal frei. Das Fresko aus dem Jahr 1951 an der Mauer über dem Torbogen, das Maria mit dem Kind flankiert von zwei Engeln zeigte, wurde zur Gänze zerstört. Das Gebäude nicht mehr begehbar und einsturzgefährdet, so die Gemeinde.

Ortsunkundiger Ungar folgte kleinerem Lkw
Laut Polizei war der 41-jährige Lkw-Lenker war gegen 06.30 Uhr mit seinem Sattelkraftwagen aus Richtung Deutschland kommend bei Suben auf der Innkreisautobahn (A8) abgefahren und wollte über Landesstraßen nach Eferding - Hartkirchen. Bei der Polizei sagte der Kraftfahrer aus, er sei hinter einem Lkw in Richtung Schärding nachgefahren, weil er sich in der Gegend nicht auskannte.

Die Fahrt führte durch das Linzertor ins Zentrum und weiter über die Wieninger Straße in Richtung Passau. Die Fahrverbotszeichen bzw. Höhenbeschränkungen hat der Lenker vermutlich nicht wahrgenommen. Da der vor ihm fahrende Lkw durch das kleinere Passauer Tor fuhr, folgte der ungarische Lenker diesem nach.

Keinen geeigneten Ort zum Anhalten gefunden
Zuerst schaute der 41-Jährige, ob das Zugfahrzeug durch das Tor passte. Als er weiterfuhr, sah er im Rückspiegel die ersten Steinchen auf das Fahrzeug rieseln, hielt aber nicht an. Plötzlich stürzte die komplette Außenfront sowie der Torbogen auf den Lkw bzw. auf die Fahrbahn. Auch nach diesem Vorgang fand der ungarische Lenker laut eigenen Angaben keinen geeigneten Ort zum Anhalten, so dass er noch rund vier Kilometer nach Schärding in Richtung Schardenberg weiterfuhr und erst in Höhe des Güterwegs Schafberg sein Fahrzeug stoppte, um Nachschau zu halten.

Unbeteiligte Pkw-Lenker bzw. Hausbewohner hatten derweil schon die Polizei informiert. Bei der Einvernahme des 41-Jährigen musste ein Dolmetscher hinzugezogen werden. Der Ungar musste bei der Polizei eine Sicherheitsleistung in unbekannter Höhe hinterlegen und wurde auf freiem Fuße u.a. wegen Fahrerflucht angezeigt.

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