"Wir sind mit den Nerven fertig. Seit Wochen machen wir am Abend keine Ausflüge mehr, weil es so viele Dämmerungseinbrüche gab. Vor dem neuen Jahr wollten wir aber meinen Bruder in Mattighofen noch einmal sehen. Deswegen sind wir am Mittwoch weggefahren", schildern die 69-jährige Hausbesitzerin und ihr 73-jähriger Mann.
Außerdem war die Tochter (31) der beiden mit den Enkelkindern, einem dreijährigen Buben und einem erst fünf Monate alten Mädchen, zu Besuch. Auch sie wollte den Onkel sehen.
Täter überrascht
Kurz nach 18 Uhr kehrte die Familie nach Hause zurück. "Als ich vor dem Christbaum stand, hörte ich wie die Fliegentür bei der Terrasse zufiel. Durch die muss der Einbrecher geflüchtet sein. Das wurde mir später klar", erzählt die Pensionistin. Sie hatte den Täter überrascht, er war geflohen.
17 Mal mit Stemmeisen angesetzt
Als die Frau in ihr Schlafzimmer ging, erkannte sie, was los war. "Ich hatte die Tür zweimal versperrt. Sie war aufgebrochen. 17 Mal hat er mit einem Stemmeisen angesetzt. Die Spuren sieht man deutlich. Im Zimmer lag alles durcheinander. Der ganze Goldschmuck ist weg. Die Taufketten und Armbänder der Kinder, auf denen Namen eingraviert sind, sind unersetzbar. Und die kann man nicht einmal verkaufen", meint die fassungslose Pensionistin. Auch eine Goldmünze von Baron Mayr-Melnhof, dem langjährigen Arbeitgeber der Frau, ist verschwunden.
Spürhunde fanden nichts
Die Tochter des Paars alarmierte die Polizei. Mit einem Hubschrauber und Spürhunden wurde nach dem Flüchtigen gefahndet, ohne Erfolg. Er dürfte in den Wald gelaufen sein. "Wir können nicht schlafen. Mein Enkerl traut sich nicht einmal mehr alleine aufs WC zu gehen. Er hat so Angst", verrät die Hausbesitzerin. Sie und ihr Mann wollen jetzt überall Sicherheitsschlösser anbringen.
von Manuela Kappes, Kronen Zeitung
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