Schuss ins Auge

Silvesterkracherei fordert 160 Verletzte pro Jahr

Oberösterreich
30.12.2009 16:12
Silvesterböller und Knallkörper verletzen am letzten und ersten Tag jedes Jahres mehr als 160 Oberösterreicher: "Wenn Trommelfelle zerreißen, können Dauerschäden bleiben", fordern Linzer Spitalsärzte ein Verbot der "Bomben".

"Es sind ja weniger die Täter als die Opfer gefährdet, die nicht auf den plötzlichen Knall gefasst sind", weiß die AKH-HNO-Oberärztin Dr. Klaudia Waser, die in 20 Silvesternächten Dienst machte: "Die Kracher wurden lauter und die Leute sensibler, so dass sie wenigstens rechtzeitig ins Spital kommen, während sie's früher oft tage- und wochenlang unbehandelt im Ohr klingeln und pfeifen haben lassen."

Verletzungen wie im Krieg
In der Silvesternacht und am Neujahrstag erleben die Linzer HNO-Ambulanzen den hundertfachen Anfall von Patienten mit Hörverlust, Tinnitus oder Trommelfell-Rupturen, die sonst nur bei Explosionskatastrophen oder im Krieg passieren.

"Das erfordert große Operationen. Wenn so eine Zerreißung nicht sofort behandelt wird, können Dauerschäden bleiben", warnt der Elisabethinen-Oberarzt Georg Deschka, diese schweren und schmerzhaften Verletzungen zu bagatellisieren oder zu ignorieren.

Gefahr für Augen und Ohren
Aber auch die Augenärzte und Unfallchirurgen kommen heute und morgen besonders dran: Sie können nicht mehr allen helfen, denen Böller oder Raketen die Sehkraft geraubt oder die Finger zerfetzt haben.

Des einen Freud, des andern Leid: Raketensalven zu Millionenpreisen werden zum Jahreswechsel bis zu 200 Meter hoch in die Luft gejagt. Und so manches Feuerwerk geht schmerzhaft ins Auge.

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