Ein Passant, der Präsenzdiener Andreas Innerhofer (20), reagierte ob der dramatischen Unfallszenerie prompt und kletterte über die Böschung zur – an jener Stelle rund einen Meter tiefen – Salzach hinunter. Dort sprang er in den Fluss und zog den schwer verletzten Lenker aus dem Wrack. Er rettete dem 63-jährigen Mann so wohl das Leben, denn "sonst wäre er ertrunken", schilderte ein Polizist. "Ich bin gerade von meiner Freundin nach Hause gefahren", so Innerhofer später, "da sah ich, dass der Zug nicht in der Haltestelle stand, sondern ein paar Meter weiter." Er sah - und handelte.
Brisante Suche nach weiteren Verletzten
Da der Mann zunächst nicht ansprechbar war, konnte vorerst auch nicht geklärt werden, ob sich nicht eventuell auch weitere Personen im Fahrzeug befunden hatten. Die Freiwillige Feuerwehr Mittersill musste daher unter schwierigen Bedingungen den Pkw aus der Salzach bergen und konnte anschließend feststellen, dass ansonsten niemand im Wagen gewesen war.
Nach der Erstversorgung durch den Notarzt wurde der 63-Jährige mit dem Hubschrauber schließlich ins UKH Salzburg geflogen.
Bilder von der Unfallstelle findest du in der Infobox!
Alle 15 Fahrgäste des Triebwagens sowie die Zugbegleiterin blieben indes unverletzt. Der geschockte Fahrer musste für die Weiterfahrt der Bahngarnitur jedoch durch einen Kollegen abgelöst und psychisch betreut werden. Die Gleisanlagen der Pinzgauer Lokalbahn waren für eine Stunde unterbrochen, die Klärung der Unfallursache wird wohl noch etwas länger dauern – denn vorerst kann man sich nicht vorstellen, wie der 63-Jährige den herannahenden Zug übersehen konnte. Der Unfall geschah nämlich, "obwohl die Stelle gut einsehbar ist", wusste Feuerwehr-Chef Georg Scharler zu berichten.
Der Lebensretter des Tages erhielt für seinen mutigen Einsatz übrigens die Goldene Krone der "Krone" (siehe Bild).
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