Schlag gegen Szene

21-jährige Dealerin des Drogenrings verurteilt

Salzburg
15.12.2009 09:38
In den vergangenen Wochen sind in Salzburg und im angrenzenden Bayern 32 mutmaßliche Drogendealer ausgeforscht worden. Am Montag gab die Polizei Details bekannt (krone.at berichtete), gleichzeitig wurde eine 21-jährige Pinzgauerin bereits verurteilt.

Die Handschellen klickten im Minutentakt: Seit 5. November schlugen die Rauschgiftfahnder im ganzen Land Salzburg und im bayrischen Grenzraum zu. Am Montag zogen sie Bilanz über die "Operation Frosch": 32 Dealer wurden verhaftet. Sie hatten Drogen um fast 1,8 Millionen Euro in der Szene verkauft.

Penibel Buch geführt
Einer der Köpfe des Drogenrings war ein 23-Jähriger aus der Landeshauptstadt. Er hatte seine Dealer-"Karriere" mit 17 Jahren begonnen, zuletzt war er schon eine ganz große Nummer. Und er agierte wie ein professioneller Kaufmann. In einem schwarzen Buch führte er penible Aufzeichnungen über seine Geschäfte.

Major Christian Voggenberger vom Landeskriminalamt (Bild): "Das war bei unseren Ermittlungen natürlich sehr aufschlussreich!" Bemerkenswert: Bei einer einzigen Rave-Veranstaltung in Salzburg setzte er Drogen im Wert von 10.000 Euro um.

Erste Verurteilung
Begonnen hat die Verhaftungswelle im Pinzgau. Hier wanderten in den vergangenen Wochen 15 Leute hinter Gitter, darunter eine 21-Jährige aus Bruck. Sie hat seit Herbst 2008 rund zwei Kilo Speed und Ecstasy verkauft. Sie stand am Montag bereits vor Gericht und wurde zu 24 Monaten Haft (acht davon unbedingt) verurteilt.

Waffen beschlagnahmt
34 Hausdurchsuchungen führten die Fahnder durch. Dabei beschlagnahmten sie Kokain, Cannabisprodukte, Aufputschmittel und Dopingpräparate im Wert von 55.000 Euro. Dazu Totschläger, Schlagringe und zwei "Beretta"- und "Glock 17"-Pistolen. In Großgmain wurde eine professionelle Indoor-Plantage entdeckt, die regelmäßig abgeerntet wurde. Zuletzt hatte der 21-jährige Cannabiszüchter gerade wieder 150 Setzlinge gepflanzt.

1,8 Millionen Euro umgesetzt
Insgesamt haben die Dealer rund drei Kilo Kokain, 32 Kilo Speed, 70 Kilo Haschisch und Marihuana sowie 33.000 Stück Ecstasy verkauft. Zu einem Preis von fast 1,8 Millionen Euro. Trotz der illegalen Einkünfte kassierte aber eine Dealerin Arbeitslosenunterstützung, ihre Wohnung und die Möbel zahlte das Sozialamt.

Vorwiegend junge Dealer
Der Kundenkreis war groß. 350 Drogenkonsumenten forschten die Fahnder aus und zeigten sie bei der Staatsanwaltschaft an. Im Zuge der Ermittlungen wurden noch weitere Pinzgauer verhaftet, denen Einbrüche, Sachbeschädigungen, Körperverletzungen und Diebstähle – wie etwa Gasmasken beim Bundesheer – angelastet werden. Auffallend ist das junge Alter der Dealer. Die meisten sind zwischen 18 und 21 Jahre alt.

von Manfred Heininger, Kronen Zeitung

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