Ermittlungen laufen

Nach Banküberfall am Freitag: Viele Fragen noch unklar

Oberösterreich
09.12.2009 12:14
Im Fall der beiden mutmaßliche Serienbankräuber, die vergangenen Freitag nach einem Überfall in Blindenmarkt (Bezirk Melk) geschnappt worden sind, laufen die Ermittlungen nach wie vor auf Hochtouren. Die Zahl der Delikte, die man den zwei Brüdern eindeutig nachweisen könne, sei "noch nicht zweistellig", so der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl am Mittwoch.

Wie viele Straftaten tatsächlich auf das Konto der Verdächtigen gehen dürften, sei noch unklar, sagte auch Gerhard Sedlacek, Sprecher der Staatsanwaltschaft St. Pölten.

Waffen neu angeschafft?
Einer der beiden Männer, der bei einem Schusswechsel mit einem Sicherheitsmann verletzt worden war, liegt nach wie vor im Spital. Die Einvernahmen der Verdächtigen laufen noch, so Lißl. Es seien zahlreiche Indizien zu überprüfen und Fakten zu klären, wollte er keine näheren Angaben zu bisherigen Ergebnissen machen. Intensiv ermittelt werde derzeit jedenfalls hinsichtlich der sichergestellten Waffen. So sei etwa zu klären, ob diese bereits in den vergangenen Jahren verwendet oder neu angeschafft worden seien.

Das Duo - zwei Brüder im Alter von 24 und 26 Jahren - war schon seit längerer Zeit im Visier der Ermittler. Die mutmaßlich "schweren Burschen" sollen in der Steiermark, in Nieder-und Oberösterreich zugeschlagen und ihren Lebensunterhalt mit den Straftaten bestritten haben. Zumindest einer der beiden sei in Thailand familiär gebunden, so Lißl. Er dürfte nur zur Geldbeschaffung nach Österreich gekommen sein. Zuletzt wurden er und sein Bruder aber bereits regelrecht erwartet. Die Polizei observierte mögliche Ziele entlang von Autobahnen und konnte daher rasch eingreifen, als die beiden wieder zuschlugen.

Gefährliche Szenen vor Bank
Die bewaffneten Männer hatten am Freitag eine Bank in Blindenmarkt überfallen. Beim Verlassen des Instituts kam es zu einem Schusswechsel mit einem Mitarbeiter eines privaten Sicherheitsdienstes, bei der einer der Verdächtigen einen Oberkörper-Durchschuss erlitt. Er schaffte es noch, ins Auto zu springen und mit seinem Bruder auf der Westautobahn (A1) in Richtung Linz zu flüchten. Wenig später stellten Cobra-Beamte das Duo. Bei den Verdächtigen wurden mehrere Waffen - eine Glock, eine tschechische CZ-Pistole und eine Scorpion-MP - sichergestellt.

Seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten hieß es am Mittwoch, dass aufgrund der "sehr umfangreichen" Ermittlungen erst in einigen Wochen mit Ergebnissen zu rechnen sei. "Exakt erhoben" würde auch der Vorfall vom Freitag: Ein Schießsachverständiger sei bestellt worden, eine Tatortrekonstruktion soll ebenfalls weitere Aufschlüsse bringen, betonte Sedlacek.

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