"Mamarazza"

Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn wird 90 Jahre

Salzburg
08.12.2009 12:39
Sean Connery, Audrey Hepburn oder Romy Schneider - Fürstin Marianne "Manni" zu Sayn-Wittgenstein-Sayn hat sie alle vor ihrer Linse gehabt. "Mamarazza", wie die weltberühmte Gesellschaftsfotografin genannt wird, erschuf mit ihren Fotos einen ganz persönlichen Blick auf die internationale High-Society. Am 9. Dezember 2009 feiert die gebürtige Salzburgerin ihren 90. Geburtstag - und steckt bereits mitten in den Vorbereitungen für ihren neuen Bildband.

Als Tochter von Friedrich Baron Mayr-Melnhof und seiner Frau Maria Anna Gräfin von Meran wurde Fürstin Marianne am 9. Dezember 1919 in Salzburg geboren. Als ältestes von neun Kindern wuchs die Nachfahrin der Kaiserin Maria Theresia im Schloss Glanegg bei Salzburg auf. "Wie üblich in adeligen Familien wurde ich sehr streng und bescheiden erzogen", sagt die Fürstin.

Verlobt nach wenigen Tagen
Nach ihrer Matura 1938 studierte "Manni" für kurze Zeit an der Blocherer Kunstakademie in München. Dort lernte sie 1941 ihren zukünftigen Ehemann, Ludwig Fürst zu Sayn-Wittgenstein auf seinem Heimurlaub von der Front kennen. Schon nach wenigen Tagen verlobten sich die beiden und Anfang 1942 heiratete "Manni" ihren "Udi". Dieser musste eine Woche nach der Hochzeit wieder zurück an die Front. Die Fürstin zog alleine auf das Schloss Sayn bei Koblenz. Rund neun Monate später, im Dezember 1942, wurde das erste Kind geboren, Yvonne. Ein knappes Jahr später folgte Sohn Alexander.

Fürst verunglückt 1962 tödlich
In den letzten Minuten des Krieges wurde das Schloss Sayn bei einer Brückensprengung von deutschen Soldaten zerstört. 1946 kehrte Fürst Ludwig aus der Kriegsgefangenschaft zurück. 1948 wurde Tochter Elisabeth (gest. 1997), 1952 Teresa und schließlich 1954 der jüngste Sohn, Peter, geboren. Doch das Glück der Familie Sayn-Wittgenstein-Sayn währte nicht lange: 1962 verunglückte Fürst Ludwig tödlich.

"Manni" kehrt nach Österreich zurück
"In so einem tragischen Moment musste das Leben trotzdem weitergehen", sagte die Fürstin wehmütig. Nachdem Sohn Alexander seine Studienzeit in Amerika abgeschlossen hatte und nach Sayn zurückkehrte, verließ die Fürstin das Schloss und ging wieder zurück nach Österreich. Zu dieser Zeit - vor fast 60 Jahren - startete "Mamarazza" ihre Karriere als Berufsfotografin. Ihre Freundin, die Schauspielerin Lilli Palmer, habe ihr dazu geraten, erzählt "Manni".

Fotografie - eine wiederentdeckte Leidenschaft
Die Leidenschaft für die Fotografie begleitete "Manni" von Kindesbeinen an. Mit neun Jahren hat sie ihr erstes Bild geschossen - ein schwarz-weiß Foto, auf dem ihre Familie abgebildet ist. Bis heute hat es die Fürstin aufbewahrt. Fotografisch orientierte sich "Manni" anfangs an privaten Motiven. So fotografierte sie vor allem ihre Familie und das Leben beim Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Gutes Sayn.

Ab 1975 arbeitete die Fürstin für einige Zeitschriften wie "Bunte" oder "Vogue". Ihr Ziel war es immer "besondere Momente festzuhalten". Ihre Kontakte zu bedeutenden Persönlichkeiten aus Adel, Politik und Kunst verschafften der Fürstin Eintritt, wo Paparazzi draußenbleiben mussten.

Werk von 250.000 Fotos
Heute blickt die Fürstin auf ein Werk von mindestens 250.000 Fotos zurück. Einen Auszug ihres Schaffens hat die adelige Fotografin in drei Bildbänden, "Mamarazza" (1999), "Saynerzeit" (2005) und "Sayn-Wittgenstein Collection" (2006), veröffentlicht. Und "Mamarazza" denkt noch lange nicht ans Aufhören: "So lange ich eine Kamera halten kann, werde ich fotografieren." Im Sommer 2010 wird ihr nächster Bildband erscheinen, in dem die Fürstin "35 Jahre Fuschler-Festspielsommer-Mittagessen" präsentieren wird.

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