Das Auge bekam dabei eine recht kantige Darbietung geboten. Die Bühne war mit weißen Quadern bestückt, die von weiß gewandeteten Arbeitern auch rasch adaptiert werden konnten. Vier Tänzer, die unter anderem als tanzende Hochhäuser oder wippende Christbäume tätig waren, zumeist jedoch mit einem Würfel auf dem Kopf über die Bühne stolzierten, sorgten neben den Videoprojektionen dafür, dass Sänger Tennant nicht der einzige Blickpunkt blieb.
Der konnte so auch problemlos seine Bekleidung wechseln, stand mal mit Lederjacke, mal mit Smoking vor dem Publikum, oder auch als König verkleidet, als es die Coverversion von Coldplays "Viva La Vida" gab. Ausflüge in die Disco gab es ebenso zu vermelden, etwa mit dem neuen Track "Love Etc", und manchmal war so der Übergang zwischen Konzert und Clubbing fast ein fließender.
Die Hitdichte steigerte sich mit dem Verlauf des knapp 90-minütigen Auftritts, und bei "Suburbia" durfte sich das Tanzquartett dann auch endlich seiner Quaderköpfe entledigen. "It's A Sin", der Chartbreaker aus dem Jahr 1987, markierte schließlich das vorläufige Ende des rundum gelungenen Auftritts. "Being Boring" und "West End Girls" gab es als Zugabe, ehe die obig erwähnten tanzenden Christbäume zu "It Doesn't Often Snow At Christmas" erschienen, einem Song, der auf der EP "Christmas" zu finden sein wird, die am 11. Dezember erscheint.
Der Jubel des Publikums war jedenfalls verdientermaßen groß, zeigte das britische Duo doch, wie man ein Popkonzert perfekt inszenieren kann und warum die beiden Londoner noch immer zu den Ausnahmeerscheinungen in der Popwelt gehören.
von Wolfgang Hauptmann, APA
Fotos: Andreas Graf, krone.at
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