Hausarrest im Chalet

Roman Polanski in Gstaad bei seiner Familie eingetroffen

Adabei
04.12.2009 13:59
Die französische Schauspielerin Emmanuelle Seigner steht am Fenster ihres Chalets "Milky Way" im schweizerischen Gstaad. Ihr Ehemann, der 76-jährige Regisseur und Oscar-Preisträger Roman Polanski, ist am frühen Freitagnachmittag dort eingetroffen. Auch seine beiden Kinder sind bei ihm.

Polanski darf nach der Hinterlegung einer Kaution in Millionenhöhe in dem idyllischen Familien-Feriensitz in dem Prominentenort einen elektronisch kontrollierten Hausarrest abzusitzen, bis über die Auslieferung an die USA entschieden wird.

Er habe sich verpflichtet, "sein Haus und sein Grundstück zu keiner Zeit zu verlassen", erklärte das Bundesamt für Justiz. Die Ausweispapiere des Oscar-Preisträgers mit französischer und polnischer Staatsbürgerschaft wurden bei der Polizei hinterlegt. Das Chalet und das Grundstück werden überwacht. Verlasse Polanski das Haus oder entferne er die elektronische Fessel, werde Alarm ausgelöst. Sollte Polanski die Auflagen missachten, verfalle seine Kaution an den Schweizer Staat.

Völlig freier Tagesablauf
Der Starregisseur soll während des Arrests, der bis zur Entscheidung über ein US-Auslieferungsgesuch andauern wird, seinen Tagesablauf völlig frei gestalten und Besuche empfangen können. Die US-Justiz will Polanski wegen des mehr als drei Jahrzehnte zurückliegenden sexuellen Missbrauchs einer 13-Jährigen in Los Angeles belangen. Der Regisseur hatte sich 1978 vor der Urteilsverkündung nach Europa abgesetzt.

Ein Bundesgericht hatte am Dienstag vergangener Woche entschieden, dass der am 26. September auf dem Zürcher Flughafen verhaftete Regisseur nach Hinterlegung einer Kaution von 4,5 Millionen Franken (rund drei Millionen Euro) seinen Hausarrest in dem Chalet in dem Bergort verbringen kann.

Gstaad befürchtet Image-Schaden
Die Touristiker in Gstaad sorgen sich derweil wegen des Rummels um Polanski um sein Image. Bisher war Diskretion oberstes Gebot in dem Dorf im Berner Oberland. Die vielen Journalisten seien diesem Ruf nicht unbedingt förderlich, sagte Tourismusdirektor Roger Seifritz. Mit einer ersten Welle von Journalisten sei man unmittelbar nach der Verhaftung des Filmregisseurs konfrontiert gewesen.

Nun sei die zweite Welle im Gang, und den Leuten in Gstaad würden noch einmal die gleichen Fragen gestellt. "Eine gewisse Sättigung ist langsam erreicht", sagte der Tourismusdirektor.

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(Bild: kmm)



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