Problem Mauthausen

Der schwierige und teure Umgang mit NS-Gebäuden

Oberösterreich
18.11.2009 13:24
Rund 200.000 Menschen sind während der NS-Herrschaft in den Lagerkomplex Mauthausen gebracht worden, die Hälfte der Gefangenen hat diese Zeit nicht überlebt. Nun soll die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers umgestaltet werden. Vor allem sollen die ursprünglichen Grenzen der komplexen KZ-Anlagen verdeutlicht werden.

Das ganze Ausmaß der Vernichtungsmaschinerie ist für Besucher oft schwer fassbar. Was heute als "KZ Mauthausen" bekannt ist, war während des Zweiten Weltkriegs ein ganzes Netzwerk von rund 40 Lagern. Daher soll die Sichtbarmachung der ursprünglichen Lagergrenzen ein wesentlicher Bestandteil der Neugestaltung sein. Dazu soll bald ein Gestaltungswettbewerb ausgeschrieben werden.

Unternehmen "Bergkristall"
Auch in anderen Teilen Oberösterreichs wird derzeit über ehemalige NS-Bauten debattiert. So ist in Hitlers Braunauer Geburtshaus derzeit die Lebenshilfe untergebracht, die aber demnächst ausziehen wird. Die Zukunft der auf 2,2 Millionen Euro geschätzten Immobilie ist unklar, Bürgermeister Gerhard Skiba (SPÖ) wünscht sich ein "Haus des Friedens" für soziale Projekte. Kaufen solle das Haus die Republik, schlägt Skiba vor.

Auch die unterirdische Stollenanlage in St. Georgen/Gusen sucht neue Besitzer. Hier wurden vor Kriegsende unter dem Tarnnamen "Bergkristall" deutsche Kampfflugzeuge gebaut. Die Bundesimmobiliengesellschaft will die baufälligen Gänge loswerden – Interessenten sind aber bislang Mangelware.

Auch in der Landeshauptstadt gibt es Ärger über ein Bauwerk aus der NS-Ära. Der geplante Umbau des Brückenkopfgebäudes ist bislang an Fragen des Denkmalschutzes und der 17 Millionen Euro Investitionskosten gescheitert.

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