Diagnose-Chip

Neuer IBM-Chip weist Krankheiten nach

Elektronik
18.11.2009 11:03
IBM-Wissenschaftler haben ein medizinisches Labor im Kleinstformat entwickelt. Mit dem Chip, der auf einer Kreditkarte Platz hat, lassen sich binnen kürzester Zeit winzige Blutmengen auf verschiedenste Krankheiten testen. Die Testdauer verkürze sich mit der neuen Technik deutlich, teilte das IBM-Forschungslabor in Zürich am Dienstag mit. Der Chip könne es beispielsweise ermöglichen, Patienten mit einem Herzinfarkt vor Ort sofort auf dessen Ursache zu testen und rascher die geeigneten medizinischen Maßnahmen zu ergreifen.
Das Miniaturgerät basiert auf einem Siliziumchip, der 1 x 5 Zentimeter groß ist. An seinem vorderen Ende muss eine Probenflüssigkeit - zum Beispiel Blut oder ein Serum - aufgebracht werden. Dabei reiche schon ein Mikroliter, ein Fünfzigstel einer Träne, heißt es im Communiqué.

Eine haarfeine Struktur am gegenüberliegenden Ende wirkt dann wie eine Pumpe und veranlasst die Probenflüssigkeit, durch den Chip zu strömen. Ein solcher Kapillareffekt lässt sich zum Beispiel auch beobachten, wenn Löschpapier Tinte aufsaugt. Der Chip kann laut der Mitteilung auf diese Weise in nur 15 Sekunden mit Flüssigkeit gefüllt werden.

Auf seinem Weg durch den Chip passieren das Blut oder das Serum eine Region mit sogenannten Antikörpern. Diese koppeln sich an allfällige Krankheitsmarker in der Probenflüssigkeit. Diese Verbindung wiederum wird dank fluoreszierenden Farbstoffen einfach erkennbar gemacht, wie die Forscher im Fachmagazin «Lab on a Chip» berichten.

Laut Emmanuel Delamarche, dem Leiter des gemeinsam mit dem Universitätsspital Basel durchgeführten Projektes, vereint der Test drei essentielle Aspekte in der medizinischen Diagnose: "Er ist handlich, schnell und benötigt kleinste Mengen an Flüssigkeit." Das spare kostbare Zeit in Situationen, in denen jede Minute zähle.

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