„Riskierten ihr Leben“

Gaffer behinderten Feuerwehr: Polizeieinsatz!

Österreich
03.06.2018 06:00

„Diese Leute haben nicht nur ihr eigenes Leben riskiert, sondern auch jenes unserer Helfer“, kommentiert Landesfeuerwehrsprecher Franz Resperger die jüngsten Vorfälle bei einem Garagenbrand in Pachfurth (NÖ). Dort konnten Dutzende die Löscharbeiten behindernde Gaffer nur mühsam von der Polizei abgedrängt werden.

Es waren in der Tat empörende Szenen, die sich jetzt in Pachfurth im östlichsten Niederösterreich abspielten. Denn die Flammen schlugen bereits meterhoch in den Himmel, als sich die ersten der später insgesamt 110 Löscher dem Brandort näherten. Denn nur mit Mühe konnte die Polizei, die immerhin mit vier Streifen angerückt war, die Zufahrt für die Retter freihalten. Und mit jeder Löschminuten bedrängten immer mehr Gaffer die Einsatzkräfte.

„Das war absolut lebensmüde“
„Die Schaulustigen sind mit ihren Handys zwischen den Feuerwehrschläuchen herumgesprungen und haben unsere Leute ständig behindert. Wir konnten aber nicht lange diskutieren, da wir mit den Löscharbeiten alle Hände voll zu tun hatten. Die Gaffer wollten den Brand unbedingt aus nächster Nähe filmen und fotografieren. Das war absolut lebensmüde, da die Flammen bereits bedrohlich aus den Garagen geschlagen haben. Dabei haben diese skrupellosen Zaungäste keine Ahnung was passieren kann, wenn beispielsweise in ihrer unmittelbaren Umgebung eine Gasflasche explodiert“, empört sich Resperger.

Kein Einzelfall: Schaulustige riskieren immer öfter ihr Leben. Höchste Zeit also, dass das noch in Begutachtung befindliche Gaffer-Gesetz im Parlament beschlossen wird. Es wurde von Innenminister Herbert Kickl auf den Weg gebracht und sieht vor, dass die Polizei künftig Verwaltungsstrafen von 500 Euro verhängen kann.

„Hab Anstand, halt Abstand!“
Erst am Mittwoch hatte die Wiener Berufsrettung in Zusammenarbeit mit der Stadt Wien mit einem neuen Video auf das pietätlose Verhalten von so manchem Schaulustigen aufmerksam gemacht und die Gaffer-Problematik erneut in den Vordergrund gerückt. Mit der Kampagne „Hab Anstand, halt Abstand!“ sollen die Menschen wachgerüttelt werden. „Handys sind super, wenn es darum geht, den Notruf zu wählen. Aber damit zu filmen und zu fotografieren ist in manchen Situationen nicht angemessen“, hatte damals die Sprecherin der Berufsrettung, Corina Had, erklärt.

Mark Perry und Imre Antal, Kronen Zeitung und krone.at

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