Schüsse an Grenze

Kroatische Polizei stoppt Schlepperwagen aus Wien

Österreich
01.06.2018 06:00

Spektakuläre Szenen auf der neuen Balkanroute in der Nacht auf Donnerstag an der kroatisch-bosnischen Grenze: Polizisten feuerten im Zuge einer wilden Verfolgungsjagd mehrmals auf einen Schlepperwagen mit Wiener Kennzeichen. Zwei Flüchtlingskinder im Wageninneren wurden dabei getroffen.

Der Werbeslogan einer Immobilienfirma ist in großen Lettern auf dem sichergestellten Schlepperwagen mit Wiener Kennzeichen zu lesen - vom Lenker (laut „Krone“-Informationen handelt es sich mutmaßlich um einen in Österreich lebenden Bosnier) fehlt jede Spur. Dieser ist nach einer wilden Verfolgungsjagd inklusive Schussabgaben der verfolgenden kroatischen Polizisten schlussendlich aus dem Lieferwagen gesprungen und in einen nahe gelegenen Wald geflüchtet.

Wenige Minuten zuvor war der Lenker bei Donji Lapac im bosnisch-kroatischen Grenzbereich auf der neuen Balkan-Schlepperroute durch eine Polizeikontrolle gerast. Einige Kilometer weiter durchbrach der Fahrer mit dem österreichischen Kastenwagen im kroatischen Rastele auch noch eine Straßensperre. Wobei sich mehrere Polizisten nur durch Sprünge zur Seite retten konnten.

Die spektakuläre Verfolgungsjagd nahm ihren Lauf - und endete mit mehreren Schüssen, die von Beamten auf den Lieferwagen mit österreichischer Nummerntafel abgefeuert wurden. Der verdächtige Schlepper legte daraufhin eine Vollbremsung hin, sprang aus dem Fahrzeug und lief davon.

Kinder erlitten Kopfschüsse
Im Kastenwagen bot sich den Polizisten dann ein furchtbares Bild: 29 junge Iraker und Afghanen befanden sich darin - unter ihnen 15 Minderjährige. Viele der Flüchtlinge waren verletzt. Zwei der Kinder, ein 15-jähriger Bub und ein Mädchen, waren blutüberströmt - sie waren von Polizeikugeln in den Kopf getroffen worden. Laut offizieller Meldung sind beide außer Lebensgefahr. Vom Schlepper fehlte trotz Hubschrauber und Suchhunden jede Spur.

Klaus Loibnegger, Kronen Zeitung

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