Als falscher Sanitäter und „Fast-Arzt“ hatte ein 24-Jähriger aus Unterach am Attersee für gewaltige Schlagzeilen und enorme Aufregung gesorgt. Jetzt stand er vor Gericht und wurde zu 18 Monaten teilbedingter Haft verurteilt - allerdings wegen seiner Betrügereien und nicht als angeblicher Mediziner.
Der Hauptschulabsolvent fälschte Papiere, täuschte ein abgeschlossenes Medizinstudium vor und arbeitete - wie berichtet - bei Rettungsorganisationen. Doch auch Spitäler waren vor ihm nicht sicher: So arbeitete er als Famulant auf der Unfallstation im LKH Vöcklabruck. Als der Schwindel aufflog, war seine „Karriere“ hier beendet.
In Spitälern gearbeitet
Aber nur Monate später war er in einem Linzer Spital aktiv: Hier hätte er um ein Haar sogar im OP aushelfen sollen. Auch Kollegen, Mitbewohner und Freunde führte er hinters Licht, borgte sich Geld oder täuschte Autoverkäufer. Die Polizei Ottensheim schloss die Ermittlungen ab, doch seine Hochstapelei hatte keine Konsequenzen.
18 Monate bedingte Haft
Der Unteracher stand zwar vor Gericht und bekam 18 Monate Haft - sechs davon unbedingt - aufgebrummt. Allerdings war dies eine so genannte „Bedachtnahme-Verurteilung“: Er wurde wegen diverser Betrügereien bestraft und nicht wegen der aktuell aufgetauchten Delikte als Notfallsanitäter oder falscher Arzt. Philip Christl von der Staatsanwaltschaft Linz: „Die neuen Delikte hätten keine wesentliche Zusatzstrafe zur Folge gehabt. Bei älteren Betrügereien ging es um etwa 10.000, bei den anderen nur um 2000 bis 3000 €. Auch bei der Gefährdung der körperlichen Sicherheit wegen seiner Tätigkeit im Spital gab es einen geringeren Strafrahmen.“
Johannes Nöbauer, Kronen Zeitung
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