Historische Abstimmung

Ist Abtreibung in Irland bald legal?

Ausland
25.05.2018 12:22

Die Iren stimmen am Freitag über ein Ende des umstrittenen Abtreibungsverbots ab. In dem katholisch geprägten Land gilt eines der strengsten Gesetze von Schwangerschaftsabbrüchen in der EU. Bei einem Verstoß drohen Frauen derzeit bis zu 14 Jahre Haft. Insgesamt 3,5 Millionen Bürger dürfen an dem Referendum teilnehmen, die Wahllokale stehen bis 22 Uhr (Ortszeit) offen.

Die Diskussion über das Abtreibungsverbot erhielt Auftrieb durch den Fall von Amanda Mellet, die für die Abtreibung eines tödlich missgebildeten Fötus ins benachbarte Großbritannien ausweichen musste - wie viele andere Irinnen auch. Mellet brachte ihr Schicksal vor die UNO-Menschenrechtskommission, die den Fall als Verstoß gegen die Grundrechte einstufte.

Per Verfassungszusatz von 1983 sind ungeborene Kinder in Irland genauso in ihrem Recht auf Leben geschützt wie ihre Mütter. Das macht Kritikern zufolge Abtreibungen faktisch unmöglich. Seit 2013 sind Schwangerschaftsabbrüche lediglich dann erlaubt, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Bislang suchten Irinnen in ihrer Not oftmals Hilfe im Ausland: Mehr als 168.700 Schwangere ließen von 1980 bis 2016 den Eingriff in Großbritannien vornehmen.

Durch das Referendum soll dem Parlament die Möglichkeit gegeben werden, Abtreibungen bis zur zwölften Schwangerschaftswoche zu legalisieren. In Meinungsumfragen lagen die Befürworter einer Gesetzeslockerung zuletzt vorne. Zehntausende im Ausland lebende Iren reisten für das Referendum extra in ihre Heimat. Die Auszählung der Stimmen beginnt erst am Samstag, das Ergebnis steht frühestens am späten Nachmittag fest.

Kronen Zeitung

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