Patienten bestohlen

Fünf Jahre Haft für Pflegerin

Salzburg
23.05.2018 20:43

Wehrlose, bettlägerige und demente Personen waren ihre Opfer, unterstrich der Vorsitzende, als er das Urteil verkündete: Fünf Jahre Gefängnis! Die Angeklagte, eine 24-Stunden-Pflegerin aus der Slowakei, akzeptierte im Landesgericht Salzburg die Strafe. Sie entschuldigte sich, sagte aber auch: „Mein Mann zwang mich.“

2014 hat die unbescholtene Slowakin ihre Arbeit als 24-Stunden-Pflegerin begonnen: Neun Pensionisten betreute sie seither - quer durch ganz Österreich. Und bestahl sie heimlich, was die junge Mutter gegenüber Richter Thomas Meingast zugab.  So auch ihre letzte Patientin, eine Ex-Hotelchefin aus Saalbach. Der Seniorin gab sie am 15. Februar 2017 eine Schlaftablette zusätzlich.  Drei Tage später zwei weitere Pillen extra. Während die altersschwache Pinzgauerin schlief, räumte die 30-Jährige den Safe leer. „Warum mussten Sie die Oma dazu in tiefen Schlaf versetzen“, fragte Staatsanwältin Barbara Fischer. „Weil ich nicht wollte, dass sie aufwacht und mich erwischt“, erklärte sich die Slowakin.

Sie wusste, wo der Schlüssel zum Tresor lag. Darin waren  Schmuck, Bargeld und Silberbesteck im Wert von 250.000 Euro   gebunkert. Diese Beute krallte sie sich und verständigte ihren Mann, der die  Wertsachen holte und untertauchte. Er wird nämlich, wie auch die Schwiegermutter, von den Behörden per europäischem Haftbefehl gesucht, betonte Fischer. Die beiden Mittäter dürften zumindest, laut der Angeklagten, den Plan ausgetüftelt haben: „Er verlangte von mir eine gewisse Summe. Ich wollte das nicht, aber er hat es ständig wiederholt.“ Laut der Verteidigerin hatte die 30-Jährige ein schwieriges Schicksal: „Sie bereut es wirklich.“ Den Schaden, jene 250.000 Euro, will sie zurückzahlen.

Nur einen Tag nach dem Raub verstarb das Opfer - offenbar nicht wegen den Pillen, sondern eines natürlichen Todes.

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