Am Dienstag hätte eine neuerliche Haftprüfung für die des Sozialbetrugs verdächtigte „Selbstbestimmt Leben“-Obfrau Karin H. (40) stattfinden sollen - doch sie fiel aus, weil inzwischen bereits Anklage erhoben wurde. Von 2,4 Millionen unterschlagenen Euro konnten nur noch 22.000 Euro gefunden werden.
Dieser Sozialbetrug hatte Ende vergangenen Jahres für Schlagzeilen gesorgt und auch das oberösterreichische Sozialressort schwer erschüttert. Der Obfrau des Sozialvereins „Selbstbestimmt Leben Initiative“ (SLI), Karin H. aus Königswiesen, wurde vorgeworfen, für Behinderten-Assistenz bestimmte Gelder abgezweigt zu haben.
Verdächtige seit fünf Monaten in U-Haft
Mitte Dezember wurde die Verdächtige in Haft genommen, ihre Buchhaltung akribisch durchforstet. Es stellte sich schließlich heraus, dass sie vom Land Oberösterreich 750.000 Euro betrügerisch erbeutet hat, 1.650.000 Euro soll sie durch falsche Leistungsverrechnungen veruntreut haben.
Von Beute sind nur noch 22.000 Euro da
Eine Million Euro überwies die Vereins-Obfrau, die selbst im Rollstuhl sitzt, laut Anklage direkt an Online-Wettanbieter, bei denen sie regelmäßig zockte, 650.000 Euro hatte sie auf ihre verschiedenen privaten Konten überwiesen, bezahlte damit Haftpflichtversicherungen und andere Rechnungen. „Von ihren Konten konnten aber nur noch 22.000 Euro Guthaben sichergestellt werden“, erklärt der Linzer Staatsanwaltssprecher Philip Christl.
Wegen Betruges und Veruntreuung vor Schöffengericht
Am 17. Juli wird sich die Angeklagte wegen schweren Betruges und Untreue, aber auch Urkunden- und Beweismittelfälschung vor einem Linzer Schöffengericht verantworten müssen.
Johann Haginger/Kronen-Zeitung
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