F1-Rennen in Monaco

Red-Bull-Duo beim Jubiläum in der Favoritenrolle

Motorsport
23.05.2018 10:37

Wie vergangenes Jahr hat Mercedes nach einem Viertel der WM Ferrari wieder die Herrschaft in der Formel 1 entrissen. Vor dem 6. Saisonlauf am kommenden Sonntag in Monaco wird aber weniger mit dem dritten Sieg von Weltmeister Lewis Hamilton in Folge spekuliert als vielmehr mit einem Triumph für Red Bull Racing. Es wäre passend, denn die Österreicher feiern im Fürstentum ihren 250. Grand-Prix-Start.

Zwei Wochen, nachdem Max Verstappen als Barcelona-Dritter für das 150. Podium des seit 2005 existierenden Mateschitz-Teams aus Milton Keynes gesorgt hatte, gibt es damit auf der schwimmenden Energy-Station in Monaco auf jeden Fall Grund zu feiern. Im 14. Formel-1-Jahr hält man bei 56 Siegen (Platz 6) und vier Titeln in der Konstrukteurs- und Fahrer-WM. Der Traum vom ersten Red-Bull-Sieg im Fürstentum seit 2012 (Mark Webber) wird befeuert von der Performance zuletzt in Barcelona.

Selbst Hamiltong laubt: „Sie sind dort schwer zu schlagen“
Dort waren die beiden RB14 im kurvigen dritten Sektor die Schnellsten gewesen. „Sie werden deshalb auch in Monaco schnell und nur ganz schwer zu schlagen sein“, glaubt auch der nach 5 von 21 Rennen in der Fahrerwertung 17 Punkte vor Sebastian Vettel (Ferrari) führende Weltmeister Hamilton, dass Red Bull in den engen Straßen Monacos entscheidende Vorteile hat. „Wir sind dieses Wochenende nicht die Favoriten, das sind Red Bull und Ferrari“, ist auch sein Teamchef Toto Wolff überzeugt. „Red Bull ist in langsamen Kurven stark und wenn die Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden weniger entscheidend ist. Ferrari hat unterdessen im vergangenen Jahr dort dominiert“, sagte der Wiener.

Bei den Teams ist Red Bull aktuell hinter Mercedes und Ferrari die dritte Kraft, hat aber schon 73 Zähler Rückstand auf die Silberpfeile. Die Chance, bei der 78-maligen Vorbeifahrt am legendären Casino mit einem Jackpot in Monaco Boden gut zu machen, ist freilich groß. Denn bei der Leitplanken-Schlacht auf dem mit 3,3 Kilometern kürzesten Kurs des Jahres spielt die Motorenleistung keine so große Rolle.

„Sieg wäre gewaltig“
„Ein Monaco-Sieg wäre gewaltig, speziell weil es der 250. Grand Prix ist“, hofft auch Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo, dass deshalb die Kugel auf ihn fällt. Der Australier hat 2018 schon gewonnen (China) und ist 2016 nur durch eine Boxenpanne um seinen ersten Monaco-Triumph gekommen.

„Ich habe immer daran geglaubt, dass ich einmal hier gewinnen kann. Was damals passiert ist, hat mein Feuer sogar noch mehr angefacht“, betonte Ricciardo. „Monaco fehlt mir noch auf meiner Sieger-Liste. Selbst wenn ich einst sieglos zurückgetreten bin, würde ich jedes Jahr nur für dieses eine Rennen zurückkommen, um es zu gewinnen“, scherzte der Australier.

Die kommenden Wochen werden jedenfalls entscheidend für die seit 2007 mit österreichischer Lizenz und Renault-Motoren fahrenden „Bullen“. Mit den Triebwerken aus Frankreich ist man anhaltend unzufrieden. Ein Wechsel ab 2019 zu Honda scheint riskant, obwohl deren Motoren seit heuer in den Hecks des Juniorteams Toro Rosso weit besser funktionieren als in den Seuchenjahren mit McLaren. Das bewies Pierre Gasly mit Platz vier in Bahrain.

Motoren-Entscheidung vertagt
Die Entscheidung wurde aber vertagt, als Zieltermin gilt nun der Kanada-GP. Dort wollen sowohl Renault als auch Honda neue Antriebe bringen. Mit Honda bietet sich eventuell die Chance, nochmals Champion zu werden. Branding-Partner Aston Martin kommt frühestens 2021 mit einem eigenen Triebwerk.

Die Gegenwart heißt Monaco und da sind die Hoffnungen bei Red Bull groß, erstmals in der Turbo-Hybrid-Ära das prestigeträchtigste Rennen des Jahres zu gewinnen. Entscheidend wird der Kampf um die Pole, denn Überholen ist in Monaco kaum möglich. Schafft es Ricciardos 20-jähriger Teamkollege Max Verstappen, löst er Vettel als jüngster Pole-Setter ab.

Auch diesbezüglich soll die Streckencharakteristik den Bullen in die Hände spielen, denn bisher hatte man es 2018 wegen fehlender PS nicht einmal in die Top-3 der Startaufstellung geschafft. „Dadurch müssen die Fahrer im Rennen immer an die Grenzen gehen“, hat auch Langzeit-Teamchef Christian Horner das Problem ausgemacht. „Wir müssen am Samstag einfach einen besseren Job machen.“

Dank des ausgezeichneten RB14 sowie der erstmals eingesetzten Hypersoft-Reifen - Red Bull fasst das Maximum aus - könnte es zumindest in Monaco mit der Pole klappen. Regen würde ebenso helfen. Der Speed jedenfalls scheint zu stimmen, zuletzt in Barcelona hielt Verstappen trotz kaputtem Frontflügel Vettel problemlos in Schach.

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(Bild: KMM)



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