Spieler der Saison

Zulj: Sturm-Verbleib, außer Millionenangebot kommt

Fußball National
21.05.2018 12:21

Peter Zulj hat den 2:0-Sieg von Sturm Graz gegen die Admira (Highlights oben im Video) im letzten Saison-Heimspiel nur von der Tribüne verfolgt, ist bei den anschließenden Feierlichkeiten in der Merkur Arena aber im Mittelpunkt gestanden. Der 24-Jährige hatte großen Anteil an einer tollen Saison, die durch den Cupsieg und Vizemeistertitel gekrönt wurde, und durfte sich über die Liga-Auszeichnung „Spieler der Saison“ freuen.

„Ich habe es zuerst im Internet gelesen und an einen Spaß geglaubt. Das ist unfassbar, ich habe persönlich mit dieser Auszeichnung einfach nicht gerechnet“, sagte der angeschlagene Mittelfeldspieler. 42 Pflichtspiele absolvierte er für die Grazer, 10 Tore und 19 Assists gelangen ihm dabei. Bei den „Blackys“ ist ihm endlich der große Durchbruch gelungen, den ihm viele schon früher zugetraut hatten. Sowohl beim WAC als auch bei der Admira und in Ried, wo es ihn jeweils nicht lange hielt, hatte er nicht vollauf überzeugen können. „Ich sage immer ehrlich und direkt meine Meinung, das verstehen manche falsch. Ich hatte vor meiner Sturm-Zeit viele Kritiker“, erläuterte Zulj.

„Unheimlich geiles Jahr“
Bei Sturm war das von Beginn an anders, Franco Foda und ab 2018 dessen Nachfolger Heiko Vogel schenkten ihm das nötige Vertrauen und das wirkte sich auf die Performance des Kreativgeistes aus. „Besonders geholfen hat mir, dass meine Trainer hier immer an meine Qualität geglaubt und mich unterstützt haben“, betonte der achtfache Liga-Saisontorschütze. Ein „unheimlich geiles Jahr“ war die Folge.

Da gelang dem Offensivspieler, der vor seinem WAC-Transfer 2014 ein Sturm-Angebot ausgeschlagen hatte, auch der Sprung ins ÖFB-Nationalteam. Beim 4:0-Erfolg gegen Luxemburg am 27. März verhalf ihm Foda zum Debüt. Es ist davon auszugehen, dass er auch am Dienstag in den ÖFB-Kader für die anstehenden Länderspiele gegen Russland, Deutschland und Brasilien nominiert wird. „Es ist unglaublich, was ich alles in nur einem Jahr erlebt habe. Wenn mir das jemand vor der Saison gesagt hätte, hätte ich ihn für deppert erklärt“, gab Zulj zu.

Sein Marktwert hat sich dadurch erhöht. Vertraglich ist er noch bis 2020 an die Grazer gebunden, ein Wechsel ist trotzdem nicht unvorstellbar. „Ich freue mich, bei Sturm zu sein und auf die künftigen Aufgaben, außer es kommt ein Verein, der Sturm und mir ein Millionenangebot machen würde“, verlautete Zulj. „Dann wäre auch Sturm gedient“, ergänzte der einfache ÖFB-Teamspieler. Sein 26-jähriger Bruder Robert könnte ihm als Vorbild dienen, der schaffte diese Saison den Sprung zum deutschen Topclub 1899 Hoffenheim.

Maresic bleibt
Trotz Angebote noch nicht den Sprung ins Ausland wagt Dario Maresic. Die Grazer gaben am Sonntag die überraschende Verlängerung des Kontraktes des 18-jährigen Innenverteidigers bis 2020 bekannt. Sport-Geschäftsführer Günter Kreissl ist ein Coup gelungen. Das Abwehrzentrum ist somit 2018/19 gut bestückt. Schon zuvor war die Option auf Lukas Spendlhofer gezogen worden, zudem wurden Anastasios Avlonitis und Markus Lackner geholt.

Fragezeichen bei Jeggo
Noch offen ist der Verbleib des defensiven Mittelfeldspielers James Jeggo. „Bis jetzt war nur der Platz in der Tabelle und die Leistung wichtig. Jetzt folgen die Gespräche mit dem Verein. Ich fühle mich in Graz und bei Sturm sehr wohl“, ließ sich der 26-Jährige alles offen. Angesprochen auf ein kolportiertes Angebot der Wiener Austria lächelte er nur, gab aber keine Antwort. Kreissl blieb ob dieses Gerüchts gelassen. „Er hat zu mir gemeint, in Österreich gäbe es für ihn nur Sturm. Der Wunsch ist, ins Ausland zu gehen, speziell England, aber in Österreich hat er sich klar entschieden“, sagte der Ex-Goalie im Sky-Interview.

Gratzei-Karriere zu Ende
Entschieden hat sich - wohl für Rapid - Marvin Potzmann, offizielle Infos gab es bisher aber nicht. „Kein Kommentar. Der Verein weiß aber seit Längerem Bescheid“, sagte der Außenverteidiger. Fix nicht mehr zu sehen sein wird im Sturm-Dress Goalie Christian Gratzei, dessen aktive Karriere mit einem Kurzeinsatz in der Schlussphase zu Ende ging. „Ich hatte viele Gänsehautmomente, bin dankbar, dass ich dass alles erleben durfte. Ein Bubentraum ist zu Ende gegangen. Jetzt gilt es erwachsen zu werden, das hat bei mir länger gedauert als bei anderen“, sagte der 36-jährige Ex-ÖFB-Teamtormann bei seinem „brutal emotionalen“ Abschied.

Gratzei wurde im Rahmen der Feierlichkeiten mit den meisten Bierduschen bedacht, die Fans sorgten auch nach Schlusspfiff für beste Stimmung. Als Dank für den starken Support trugen die Sturm-Akteure ein Plakat mit der Aufschrift „Für 2017/18-leider geil. Ihr seid Königsklasse“ durchs Stadion. Die Saison ist aber noch nicht ganz vorbei, am Sonntag (17.30 Uhr) wartet noch die Partie in Altach. Zulj will da dabei sein, obwohl seine Genesung des Knöchels langsam vorangeht und ihm ein Hämatom am Mittelfußknochen zu schaffen macht.

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(Bild: KMM)



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