Polizeifoto-Pranger

Erpressung: Betreiber von Mugshots.com verhaftet

Web
20.05.2018 12:32

Sie selbst bezeichnen ihre Website als „Google für Verbrecherfotos“, jetzt wurden zwei Betreiber der Seite Mughshots.com in den USA verhaftet, gegen zwei weitere liegen Haftbefehle vor. Sie werden verdächtigt, Nutzer erpresst sowie Geldwäsche sowie Identitätsdiebstahl betrieben zu haben.

Sogenannte Mugshots - also Verbrecherfotos, die von der Polizei nach der Festnahme von Straftätern angefertigt werden - sind in den USA gemeinfrei, unterliegen also keinem Urheberrecht und können daher beliebig verwendet oder auch weiterverbreitet werden. Websites wie Mugshots.com, die größte ihrer Art, haben daraus ein Geschäftsmodell gemacht: Sie sammeln und veröffentlichen die Bilder auf ihren Seiten. Wer an diesem Internet-Pranger nicht öffentlich bloßgestellt werden und sein Foto von der Seite gelöscht haben möchte, muss zahlen.

Zwei Millionen Dollar in drei Jahren
Die vier Betreiber von Mugshots.com sollen so einem Bericht des britischen „Guardian“ zufolge binnen drei Jahren über zwei Millionen Dollar (umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro) verdient haben. Mehr als 5000 Personen zahlten demnach, um ihre Polizeifotos von der Seite entfernen zu lassen - darunter auch 175 kalifornische Bürger.

Für die Staatsanwaltschaft des US-Bundesstaates fußt dieses Geschäft auf Erpressung, weshalb sie nun Anklage erhob. Zwei der Betreiber, Thomas Keesee und Sahar Sarid, wurden bereits in Florida verhaftet, gegen die beiden anderen, Kishore Vidya Bhavnanie und David Usdan, liegen Haftbefehle vor.

„Das ist Erpressung, eindeutig“
„Dieses Geschäftsmodell - bezahlen gegen gelöscht werden - profitiert von der Bloßstellung von Personen“, so KaliforniensStaatsanwalt Xavier Becerra in einer Stellungnahme. „Diejenigen, die es sich nicht leisten können zu bezahlen, zahlen ihren Preis, wenn sie einen Arbeitsplatz suchen, eine Unterkunft oder eine Beziehung mit jemandem aufbauen möchten. Das ist Erpressung, eindeutig.“

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