Bad Blumau

Die Mega-Glashäuser sollen weiter wachsen

Steiermark
16.05.2018 13:15

Vor zwei Jahren sind im Megaglashaus im oststeirischen Bad Blumau die ersten Pflanzen gesetzt worden. Neben Gemüse wachsen seither auch die Flächen: Derzeit werden auf 15,3 Hektar Tomaten und Co. gezogen, weitere sieben Hektar sollen bis 2020 hinzukommen. Beheizt werden die Glashäuser ganzjährig mit Wärme aus Thermalwasser. Die Firma Frutura hat damit ein neues, industrielles Kapitel in der steirischen Landwirtschaft begonnen.

Vor zwei Jahren wurde der erste Abschnitt des umstrittenen, 50 Millionen Euro teuren Projekts eröffnet: Es handelte sich um 4,3 Hektar, in denen Bio-Tomanten, -Spitzpaprika und -Gurken angebaut werden. Insgesamt sind es rund 1000 Tonnen Ernte pro Jahr. Seit Ende 2017 ist auch der weitaus größere Teil mit dem konventionellen Anbau in Betrieb: elf Hektar Fläche, in denen jährlich 5000 Tonnen Paradeiser geernten werden sollen (siehe Bericht hier).  Die Ware wird ausschließlich bei der Handelskette Spar verkauft.

Mitarbeitersuche sehr schwierig
Bis 2020 sollen weitere sieben Hektar für konventionell angebaute Tomaten hinzukommen. Die Baugenehmigungen liegen laut Hohensinner schon alle vor, doch vorerst müsse man die im Vorjahr fertig gebauten elf Hektar erst voll hochfahren. Thema sei auch die Suche nach Mitarbeitern. Da habe sich die Lage im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas entspannt, aber es sei immer noch schwierig geeignete Arbeitskräfte zu finden. 150 Menschen sind derzeit beschäfigt.

Gemüse-Schauwelt erst in Planung
Die geplante Gemüsewelt, ein Schauglashaus für Besucher mit Gastronomie, wird erst 2020 oder 2021 gebaut. Sie befindet sich erst in der Planungsphase. Hohensinner schwebt ein „Regionsprojekt“ vor, bei dem sich regionale Gastronomen einbringen können, wo viele Gemüse- und Obstsorten, auch Exoten, vorgestellt werden. Zudem soll Besuchern das richtige Kochen mit regionalen und gesunden Produkten veranschaulicht werden.

Importe aus aller Welt gehen zurück
Mit der Heizung durch Wärme aus Thermalwasser hat das Glashaus bisher ein Alleinstellungsmerkmal in Österreich: Eine eigene Geothermiebohrung bringt das bis zu 125 Grad Celsius heiße Wasser für den ganzjährigen Anbau zutage. Das Thermalwasser erhitzt über einen Wärmetauscher das Wasser für die Heizung und wird nach der Nutzung wieder über eine zweite Bohrung in 3.000 Meter Tiefe zurückgeführt, so dass kein Thermalwasser verbraucht wird. Durch die Wärme des Thermalwassers kann das Fruchtgemüse insbesondere auch in den kühlen bzw. kalten Monaten Oktober bis Mai erzeugt werden. Zu dieser Zeit werden Paradeiser und Paprika vor allem aus Südeuropa sowie dem Nahen Osten importiert. Die Importe können durch die Frutura Thermal-Gemüsewelt somit reduziert werden.

Frutura wächst immer weiter
Zu Frutura gehören neben den Gewächshäusern in Bad Blumau auch noch ein Kräuteranbau nahe Straden in der Südsteiermark sowie das Hauptquartier in Hartl bei Kaindorf (Bezirk Hartberg-Fürstenfeld) samt Verpackungszentrum. Zusammen werden knapp 500 Mitarbeiter beschäftigt. Der Umsatz stieg zuletzt auf 275 Millionen Euro an. Für das Wirtschaftsjahr 2018/2019 werden 300 Millionen Euro angepeilt.

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