Komiker in Lebenskrise

Otto Waalkes: „Kenne Vorgeschmack auf Hölle“

Adabei
13.05.2018 13:38

Auch einem Komiker wie Otto Waalkes, der mit lustigen „Ottifanten“, schrägem Humor und schrillen Auftritten wie etwa der legendären Einlage im „ZiB 2“-Studio bei Ingrid Thurnher (siehe unten) Generationen von Deutschen, Schweizern und Österreichern ein Lächeln ins Gesicht zauberte, vergeht gelegentlich die Lust aufs Lachen. Das geht aus einem Interview des 69-Jährigen, dessen Biografie „Kleinhirn an alle“ am Montag veröffentlicht wird, hervor.

Der „Außerfriesische“ plauderte am Samstag im Gespräch mit der „Bild“ über seine Kindheit, seinen Eltern, seinen Humor und darüber, „wie Otto zu Otto wurde“. Über all diese Punkte spricht er pointiert und mit dem ihm eigenen Witz.

1992 „geriet alles aus den Fugen“
Als aber das Gespräch auf seine große Lebenskrise nach der Trennung von seiner Frau Anfang der 1990er-Jahre kommt, wird Otto plötzlich ganz ernst. „Die Trennung von Manou 1992 war der persönliche Tiefpunkt in meinem Leben. Alles geriet aus den Fugen. Es fiel mir schwer zu begreifen, dass man mich nicht mehr mögen konnte. Ich zweifelte an meiner Ausstrahlung, bei der Arbeit war ich unkonzentriert, plötzlich kamen so viele verstörende Gedanken dazwischen. Und ich hatte Angst, mit meiner Frau auch meinen damals fünfjährigen Sohn Benjamin zu verlieren.“

Lebenskrise war „ein Vorgeschmack auf die Hölle“
Damals ging „es ganz tief in den Keller. Ich tat alles, um meinen Kopf wieder freizubekommen.“ Er habe sich einen Porsche gekauft, Party gemacht, Auslandsreisen unternommen und sei „schwermütig am Ufer der Alster gestanden“. „Es brachte alles nichts. Der eigene Kopf mit den trüben Gedanken ist ja überall dabei", so Waalkes, der auch meinte, damals „einen Vorgeschmack auf die Hölle“ bekommen zu haben.

Ottos legendärer Auftritt im „ZiB 2-Studio bei Ingrid Thurnher im Jahr 1997:

Für immer junger Ostfriese wird im Juli 70 Jahre alt
Dem Ostfriesen geht es längst wieder gut, im Juli wird er 70 Jahre alt. Privat und beruflich läuft es rund. Seine Karikaturen, darunter neben den berühmten „Ottifanten“ auch bisher unbekannte Werke, werden seit Ende April im Frankfurter Caricatura-Museum ausgestellt. Und am Montag erscheint seine Biografie „Kleinhirn an alle“.

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(Bild: kmm)



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