Potenziale in Mexiko

Wirtschaftsmission: Grün im Grau der Megacity

Kärnten
10.05.2018 05:00

Der Energiehunger wächst, Ressourcenschonung ist das Gebot der Stunde: Bei einer Wirtschaftsmission loten derzeit heimische Unternehmer in Mexiko Exportpotenziale aus - vor allem im Bereich der Umwelttechnik. Der Zeitpunkt dafür scheint perfekt: Wegen Verstimmungen mit den USA sucht das 128-Millionen-Einwohner-Land verstärkt nach neuen Partnern.

Über Guadalajara brennt die Sonne, als die Kärntner Wirtschaftsdelegation am Dienstagvormittag die Fabrikshalle von Kioto Clear Energy betritt. Vor zehn Jahren hat hier der St. Veiter Solarpionier Robert Kanduth mit der Produktion von thermischen Solaranlagen begonnen. Das Geschäft boomt: 30.000 Kollektoren verlassen pro Jahr das Werk des Kärntners im mexikanischen Silicon Valley.

„Für dieses Jahr rechnen wir mit 30 Prozent Wachstum“, erklärt Kanduth. Geliefert wird von hier aus in 15 Länder - der Großteil der Anlagen sorgt aber in mexikanischen Haushalten für Warmwasser. Eine neu entwickelte Anlage soll den Markt jetzt endgültig erobern. Im Land der Kakteen, Tacos und Sombreros stehen grüne Energie und Umwelttechnik hoch im Kurs: Geschäftsfelder, in denen sich Kärntner Exporteure international einen glänzenden Ruf erarbeitet haben  -  wie die Biomasse-Profis der Wolfsberger Kohlbach-Gruppe und die Klagenfurter Glaunach GmbH, die ihre Industrie-Schalldämpfer bereits in über 80 Länder weltweit exportiert. Und jetzt in Mexiko neue Geschäftschancen sucht.

Korruption und Drogenkrieg schrecken ab
Trotz des enormen Potenzials ist das Land für viele heimische Exporteure ein weißer Fleck auf der Handelsweltkarte. Korruption und Drogenkrieg schrecken ab. „Es gibt Hemmungen, hier tätig zu sein. Mexiko zählt aber zu den am stärksten wachsenden Exportmärkten Österreichs. Die Chancen sind enorm“, so Kärntens Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl, der die Delegation anführt. Vor allem in der 18-Millionen-Einwohnerregion Mexico City sind grüne Energie- und Umwelttechnologien Gebot der Stunde: Die Müllberge wachsen, die Wasserversorgung stockt, Smog hängt über der Stadt. Die Megacity stößt an ihre Grenzen.

Weil die USA als wichtigster Handelspartner mit Strafzöllen drohen und Grenzmauern hochziehen wollen, sind neue Partner willkommener denn je. Ein erweitertes, nicht unumstrittenes Freihandelsabkommen mit der EU steht kurz vor dem Abschluss.

Für die Kärntner Delegation geht es jetzt weiter nach Kolumbien, wo die Teilnehmer vor allem Geschäftsmöglichkeiten in den Bereichen Infrastruktur, Umwelttechnik, Energie, Metall und Chemie ausloten wollen.

Thomas Leitner aus Mexiko

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