Draußen Ärztemangel:

Oberösterreicher landen am häufigsten im Spital

Oberösterreich
08.05.2018 13:00

Die Oberösterreicher sind nach wie vor am häufigsten im Krankenhaus, auch wenn sich die Tendenz positiv entwickelt: 2017 gab es 239 Spitalsaufenthalte pro 1000 Einwohner. Einer der Gründe dafür liegt auf der Hand: Oberösterreich hat mit Abstand die niedrigste Dichte an Vertragsärzten im niedergelassenen Bereich, und das vor dem Hintergrund des aufgrund von Pensionierungen immer mehr grassierenden Ärztemangels. 

Der kürzlich landesintern vorgestellte „Monitoringbericht Zielsteuerung Gesundheit“ über das Berichtsjahr 2017 liefert die aktuellsten Zahlen: In Oberösterreich gab es im Vorjahr 239 Spitalsaufenthalte je 1000 Einwohner. Das ist der (deutlich) höchste Wert aller Bundesländer und vom Österreich-Durchschnitt 208 weit weg. Die Tendenz ist allerdings leicht sinkend, 2013 lag dieser Indikator noch bei 252. 

Erhöhte Spitalswahrscheinlichkeit
Österreich - und erst recht Oberösterreich - hat im internationalen Vergleich eine der höchsten Krankenhaushäufigkeiten. Anders gesagt: Die Wahrscheinlichkeit, mit einem gesundheitlichen Problem im Spitalsbett zu landen, ist bei uns doppelt bis dreimal so hoch wie in anderen Ländern. Das verursacht unnötige Kosten und Risiken.

Niedrigste ärztliche Versorgungsdichte
Einer der Gründe für die höchste Spitalshäufigkeit liegt auf der Hand: Oberösterreich hatte 2016 die (ebenfalls deutlich) niedrigste ärztliche Versorgungsdichte: 73,8 Vertragsärzte und -ärztinnen (ohne Zahnärzte und technische Fächer) pro 100.000 Einwohner sind auch vom Österreichschnitt 81,2 weit, weit entfernt. 2013 stand dieser Indikator in Oberösterreich noch beim besseren Verhältnis 77,1.

Weniger Ärzte auch in den Spitälern
Allerdings ist Oberösterreich auch nicht mit Medizinerreichtum in den so „anziehenden“ Spitälern gesegnet: Mit 212 Krankenhausärzten je 100.000 Einwohnern gehört unseres zu den schlechter ausgestatteten Bundesländern; der Österreichwert liegt  bei 236,9.

Schwerpunkt Primärversorgung
Zur Speerspitze gehört Oberösterreich jedoch bei den umgesetzten Primärversorgungseinheiten: Ende 2017 waren es zwei,  in Haslach und Marchtrenk. 13 solcher Zentren sollten wir bis ins Jahr 2021 haben.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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