Prozess in Innsbruck

Aus Frust gebremst: Taxler verursachte Unfall

Tirol
08.05.2018 10:04

Jänner 2017: Ein Taxifahrer ist auf der Heimfahrt nach einer langen Nacht im Dienst. Es ist 7.30 Uhr am Morgen, die Toleranzgrenze des Mannes scheint erreicht. Weil er das Gefühl hat, sein Hintermann fahre ihm zu knapp auf, bremst und beschleunigt er mehrmals - und legt schließlich eine Vollbremsung hin. Die Folgen davon wurden am Montag am Innsbrucker Landesgericht verhandelt.

Vergehen der Nötigung und der Gefährdung der körperlichen Sicherheit, lautete am Montag die Anklageschrift. Was der 36-jährige Angeklagte selbst zu diesen Vorwürfen sagt, blieb aber offen - der Taxifahrer erschien nicht zu seinem Gerichtstermin. Verhandelt wurde demnach in seiner Abwesenheit. Aber was war an jenem Morgen geschehen? Er sei schon die ganze Nacht traktiert worden, gab der Taxifahrer in der ersten polizeilichen Einvernahme an, die der Richter gestern verlas. Immer wieder seien ihm Menschen zu knapp aufgefahren. Der Frust sei dementsprechend hoch gewesen. Eine Ausgangslage, die offenbar dazu führte, dass der Mann ohne jede Vorwarnung oder ersichtlichen Grund eine Vollbremsung hinlegte. Ein 25-Jähriger Tiroler, der hinter ihm fuhr, wurde somit gezwungen, ebenfalls in die Bremse zu treten - er kam dank Spikes auf seinen Reifen noch hinter dem Taxifahrer zu Stehen. Nicht so aber ein Porschefahrer, der auch auf der Loferer Bundesstraße unterwegs war. Er fuhr auf den Pkw seines Vordermannes auf. „Die Fahrbahn war schneeglatt“, gab der Mann an. „Ich habe noch versucht auszuweichen, aber schaffte es nicht mehr.“ Der Richter verurteile den vierfach vorbestraften Taxifahrer in seiner Abwesenheit zu einer Geldstrafe von 3600 Euro. Seine Probezeit wurde außerdem auf fünf Jahre verlängert. Nicht rechtskräftig.

Anna Haselwanter
Anna Haselwanter
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