Klare Ansage im ORF

FPÖ: Keine Inserate mehr in rechtsextremer „Aula“

Österreich
07.05.2018 11:22

In der ORF-Sendung „Im Zentrum“ gingen am Sonntag die Wogen hoch: In einer emotional geführten Debatte erklärte FP-Klubobmann Walter Rosenkranz, seine Partei werde keine Inserate mehr in der rechtsextremen Zeitschrift „Aula“ schalten. In der Talkshow ging es um das Thema: Abgrenzung oder Versöhnung? Mauthausen-Gedenkfeier ohne FPÖ.

Auf einen entsprechenden Vorwurf des Vorsitzendes des Mauthausen-Komitees, Willi Mernyi, behauptete Rosenkranz, die FPÖ habe schon in den vergangenen Jahren keine Inserate mehr in der „Aula“ geschalten. Mernyi verwies auf eine Untersuchung von SOS Mitmensch, die sehr wohl belege, dass es FPÖ-Inserate gegeben habe - und zwar bis ins Jahr 2017. Der FPÖ-Politiker entgegnete, dass es möglich sei, dass diese Anzeigen von Ortsgruppen stammten. „Von der Bundespartei ist nichts mehr gekommen“, so Rosenkranz.

Rosenkranz: „Strache ist damit nicht einverstanden
Rosenkranz räumte ein, dass die „Aula“ als rechtsextrem und antisemitisch einzustufen ist: „Es sind einige Artikel drinnen gewesen, die das eindeutig darlegen.“ Er distanzierte seine Partei von der Zeitschrift: „Wir sind damit nicht einverstanden und vor allem (Parteichef, Anm.) Heinz-Christian Strache ist damit nicht einverstanden.“

In einer aktuellen Umfrage von krone.at denkt die Mehrheit der Leser, dass die klare Haltung gegen Antisemitismus, die die Freiheitlichen zur Schau stellen, glaubwürdig ist. Bis Montagvormittag gaben mehr als 70 Prozent an, dass die FPÖ zu diesem Thema überzeugend Stellung beziehe.

Auch im Kurznachrichtendienst Twitter wurde über die Sendung ausführlich diskutiert. Viele User glauben nicht, dass die FPÖ die umstrittene „Aula“ nicht unterstützt. So macht der ehemalige Nationalratsabgeordnete Harald Walser (Grüne) auf ein Bild von November 2016 aufmerksam, das FPÖ-Vizeparteichef Norbert Hofer mit der Zeitschrift zeigt.

Aula: Holocaust-Überlebende als „Massenmörder“ und „Landplage“
Die Berichterstattung der „Aula“ hat unter anderem für Aufregung gesorgt, weil in einem Bericht Überlebende von Konzentrationslagern als „Massenmörder“ und „Landplage“ bezeichnet wurden. Die Israelitische Kultusgemeinde leitete deshalb rechtliche Schritte gegen die Zeitschrift wegen Wiederbetätigung ein, die Ermittlungen wurden allerdings eingestellt. Auch die Nähe zur rechtextremen deutschen Partei NPD wird der „Aula“ vorgeworfen.

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