Innenausbau später

Grazer Moschee außen bis Ende 2018 fertig

Steiermark
06.05.2018 06:00

Bald schon wird die große Moschee, die in der steirischen Landeshauptstadt errichtet wird, so aussehen wie auf den Renderings - zumindest von außen. Bis Ende des Jahres wird die Fassade montiert. Und auch das Wasserbecken, in dem die Moschee stehen wird, soll bis dahin fertig sein. Bis wirklich alles fertig ist, wird aber noch viel Wasser die Mur hinunterfließen.

„Schaut aus wie ein Bunker“, meint ein Passant. Sich einbunkern ist aber genau das, was die Muslime nicht wollen. Die Moschee stehe allen offen, auch Andersgläubigen, wird fast schon gebetsmühlenartig betont. Man bekomme auch regelmäßig Besuch von Schulklassen und Nachbarpfarren. Der Holzzaun, der jetzt noch an der Grundstücksgrenze steht, wird bald abgerissen. Und was die Finanzierung des Gotteshauses betrifft, legt man Wert auf Transparenz. Insofern passt es gut ins Bild, dass die Fassade aus Glas sein wird.

Ursprünglich war geplant, als nächstes den Innenausbau anzugehen. „Dieser kostet aber mehr als eine Million Euro“, rechnet Edin Grisević, Vorstandsmitglied des Islamischen Kulturzentrums Graz, jenes Vereins, der die Moschee errichtet, vor - „und das geht sich derzeit nicht aus.“ Obwohl man die alte Moschee - ein einfaches Einfamilienhaus in der Hans-Groß-Gasse - unlängst verkauft hat.

Da man außerdem eine Teilbenützungsbewilligung hat und die neue Moschee daher bereits jetzt für Gottesdienste genutzt werden kann, habe man sich dazu entschlossen, die Fassade vorzuziehen. Sie wird grün - die Farbe des Islam - sein. „Es stand auch eine Alu-Fassade zur Wahl, wir haben uns aber für Glas entschieden“, erklärt Grisević. Für Schmelzglas, genau genommen. „Das ist zwar teuer, dafür aber langlebig.“

Geliefert wird die Fassade von der Firma SFL aus Stallhofen, von der auch die Glasfassaden des neuen World Trade Centers in New York und vom Grazer Kunsthaus stammen. „Eigentlich von einer Tochterfirma“, präzisiert Grisević.

Vor ein paar Wochen wurde der Vertrag unterschrieben. „Die Produktion der Glasplatten ist bereits angelaufen, Anfang Juni wird mit der Montage der Unterkonstruktion begonnen, bis Ende des Jahres soll die Fassade fertig sein“ - so wie der „Pool“, wie Grisević das Becken nennt, das rund um die Moschee angelegt wird.

Neben dem Sakralbau sollen auch noch weitere Gebäude errichtet werden. Geplant sind eine Sporthalle, ein Kindergarten, Wohnungen für die zwei Imame, ein Restaurant, ein Kaffeehaus und Geschäfte. Die Gesamtkosten werden auf zwölf Millionen Euro geschätzt. „Das ist fast ein Jahrhundertprojekt“, macht sich Grisević keine Illusionen.

Bisher hat man eineinhalb „Mille“ gesammelt, wobei 500.000 ein Geschäftsmann aus den Emiraten beigesteuert hat, der Rest kommt fast zur Gänze von den 500 Vereinsmitgliedern selbst. „Viele spenden sogar ihr Urlaubsgeld“, sagt Grisević. Weitere Großspenden seien nicht ausgeschlossen; man werde sich aber keine Bedingungen diktieren lassen.

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