Florian Zellers „Die Kehrseite der Medaille“ hat die Komödie nicht neu erfunden - sorgt aber im Linzer Theater Phönix für knapp zwei Stunden perlende Heiterkeit. Dafür hat Georg Lindorfer ein äußerst kühles Wohnzimmer in den Saal gebaut - man beobachtet das (Ehe-)Drama quasi durchs Fenster.
Zeller bedient in seiner Zwei-Pärchen-Trickkiste durchaus den Humor der Schadenfreude. So nach dem Motto: Es waren einmal zwei Paare. Doch dann kam dem einen Mann die Frau abhanden - wegen einer Jüngeren.
Punktgenau getaktet
In der Regie von Caroline Ghanipour legen sich die vier Darsteller kaum eine humoristische Schamgrenze auf: David Fuchs taumelt als „braver“ Ehemann ständig zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Bisweilen steigt er mir ein bisschen zu sehr aufs Lach-Gas - aber geschenkt! Marion Reiser ist seine g’schnappige Angetraute. Patrick (Markus Hamele) genießt seine neu entflammte Leidenschaft für Emma (Nadine Breitfuß): süß und (leider) nicht unsympathisch. Ein lustvoll agierendes Quartett, von der Regie punktgenau getaktet. Zuschauen und -hören macht Spaß - mehr Nachhaltigkeit ist diesfalls nicht notwendig.
Milli Hornegger/Kronenzeitung
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