Übertaktet

Bronze für Austria bei Overclocking-Meisterschaft

Elektronik
09.11.2009 11:17
Über 8.500 Besucher waren am Wochenende Zeuge, wie acht europäische Spitzenteams im Rahmen der ersten internationalen Overclocking-Meisterschaft in Wien mittels ausgefeilter Kühltechniken ihre Computer an die Grenzen der physikalischen Leistungsfähigkeit trieben. Mit einem dritten Platz schafften Österreichs "Übertakter" sogar den Sprung aufs Stockerl.
Ziel beim Overclocking ist es, die PCs durch Modifizieren und Übertakten einzelner Komponenten zu Höchstleistungen zu treiben. Dazu ist eine Kühlung der Bauteile mit flüssigem Stickstoff auf bis zu minus 196 Grad Celsius notwendig.

Beim "SuperPI 1M" wurde die Leistungsfähigkeit der aufgemotzten Computer mittels der Berechnung der Zahl Pi (3,14159...) auf eine Million Nachkommastellen festgemacht: Der aktuelle Weltrekord liegt derzeit bei 6,670 Sekunden. Gewinner in diesem Bewerb wurde das Team aus Spanien, welches die Zahl Pi in 7,406 Sekunden errechnete. An zweiter Stelle folgten die Teams aus Slowenien und Finnland mit jeweils 7,422 Sekunden; Österreich folgt mit 7,484 Sekunden.

Beim zweiten Wettbewerb des Abends, dem sogenannten "3DMark Vantage"-Test, galt es dann die Ergebnisse beim Übertakten zu vergleichen und immer neue Punkterekorde aufzustellen. Griechenland schaffte in diesem Bewerb 41.993 Punkte und verfehlte damit knapp den derzeitigen Weltrekord von 42.968 Punkten. Nichtsdestotrotz langt diese Spitzenleistung für einen Platz drei in der Weltrangliste und einen zweiten Platz im Europa-Ranking.

In drei bis vier Jahren Standard bei PCs
Laut DiTech-Geschäftsführer Damian Izdebski zeigen die Rekordversuche schon heute, was normale PCs oder Notebooks in drei bis vier Jahren leisten werden. "Diese Leistungssteigerung wird ganz neue Anwendungen ermöglichen. Die Computer-Zukunft wird also spannend bleiben." Izdebski vergleicht Overclocking mit der Formel 1. Auch in diesem Bereich fließen die Erkenntnisse aus dem Bau der Rennautos in die allgemeine Serienproduktion ein.

PC wird gestimmt wie Musikinstrument
"Beim Overclocking werden viele unterschiedliche Spannungen und Taktraten bzw. Timings angepasst", erklärt Overclocking-Experte Matthias Zronek. "Vergleichbar ist dies mit dem Stimmen eines Musikinstruments: Es muss im Endeffekt jeder Ton richtig klingen, damit ein schönes Lied abgespielt werden kann. Passt eine Einstellung nicht, dann stürzt das System ab. Sehr viel Gefühl und noch mehr Geduld ist beim Overclocking daher entscheidend."

Neben der optimalen Hardware sei es aber auch wichtig, die Tricks und Kniffe zu kennen, um den Computer an die Leistungsgrenze zu bringen. Alle Einstellungen für das Übertakten werden schon vor dem Start des Tests durchgeführt. Während eines Durchlaufs ist darauf zu achten, dass die Komponenten kühl genug bleiben. Deshalb müsse sehr gefühlvoll flüssiger Stickstoff in die zugehörigen Kupferbehältnisse, die direkt auf den heißen Komponenten aufsitzen, gefüllt werden, um die produzierte Hitze auszugleichen.

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