Sarah Wiener zu Gast

Spitzenköchin diskutierte ganz offen im Kuhstall

Salzburg
02.05.2018 17:12

Im blauen Dirndl mit grüner Schürze, die Haare zu einem Flechtzopf gebunden - so besuchte Starköchin Sarah Wiener den Joglbauern in Obertrum. Die Genussbotschafterin diskutierte mit Salzburger Experten im Kuhstall (ja, richtig gelesen) offen über die Notwendigkeit, Lebensmittel bewusst in der Region zu kaufen.

So einen prominenten Gast dürfen Katharina und Robert Hofer auch nicht jeden Tag an ihrem Hof in Obertrum begrüßen. Obwohl: Erst im vergangenen Jahr machte sich der chinesische Landwirtschaftsminister Han Changfu vom bäuerlichen Betrieb mit 45 Milchkühen ein Bild. Am Mittwoch folgte Fernsehköchin Sarah Wiener der Einladung von Landwirtschafts-Obmann Josef Schwaiger, um in der „Woche der Salzburger Landwirtschaft“ gemeinsam mit Käsemacher Gerhard Woerle, Landesbäuerin Elisabeth Hölzl, Stiegl-Chefbraumeister Christian Pöpperl und SalzburgerLand-Werber Leo Bauernberger  im Kuhstall zu diskutieren. Das grundlegende Plädoyer:  bewusst heimische Produkte einzukaufen.  „Geschmack fängt schon im Uterus an. Und wenn Kinder mit künstlichem Vanillin gefüttert werden, verlangen sie ein ganzes Leben lang danach“, ist Sarah Wiener überzeugt, dass die Wahl der Lebensmittel die Lebensqualität und das Umfeld beeinflusst. „Bei einem Hendl um 2 Euro zahlen die Bauern und das Klima den Preis. Wir haben nur eine Welt, auf die wir achtgeben müssen. Wir sind alle Nachbarn.“

Die 55-Jährige betreibt im von Salzburg 1000 Kilometer entfernten Berlin-Brandenburg einen Öko-Bauernhof mit knapp 800 Hektar. Als Genussbotschafterin steckt sie ihr ganzes Können in Regionalität, geht auch in Schulen, um Kindern ab drei Jahren das Kochen beizubringen. Wiener gibt zu bedenken: „Der Prozentanteil von Bioschweinen in Deutschland liegt bei 1 Prozent. Und nur 12 Betriebe stellen kontrollierte Rohmilch her.“ Und so wünscht sich die Bio-Köchin, „auch in so einer kleinen Insel der Seeligen hier in der Region leben zu dürfen“.

Joglbauer zeigt wies geht

Der Joglbauer ist in der von Sarah Wiener beschriebenen Region das Vorzeigebeispiel auf den Gebieten Direktvermarkter und Bio-Heumilch-Betrieb. Der Hof ist seit 1776 im Besitz der Familie Hofer. „Es ist ein Zufall, dass sich der Name gehalten hat. Der Nachwuchs bestand rein aus Burschen und mit unseren drei Jungs geht die Hofer-Dynastie weiter“, erzählt Hofbesitzerin  Katharina.

Sie und ihr Ehemann Robert produzieren Frischmilchprodukte, die im hauseigenen Hofladen - 1986 erbaut - erhältlich sind. Neben der Milchwirtschaft als Haupterwerb gibt es auch noch Sauerkraut, Essig, Most und selbst gebackenes Brot, denn das ist in der Familie seit jeher Tradition. Denn: „Mehrere Standbeine sind schon fast notwendig, um sich Maschinen etc. anschaffen zu können.“

Sandra Aigner
Sandra Aigner
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