Elfenbein-Prozess

Schwindelte Angeklagter bei Box-Weltmeistertitel?

Österreich
02.05.2018 16:00

Im Prozess um mehr als eine halbe Tonne angeblich illegal gelagertes Elfenbein hat das Gericht am Mittwoch einen Nebenaspekt der Affäre behandelt: Ist der Angeklagte, wie er selbst behauptet, anerkannter Boxweltmeister oder ein Hochstapler, der mit seiner Vergangenheit prahlt?

Der 67-jährige Mann steht wegen Verstößen gegen das Artenhandelsgesetz vor Gericht. Staatsanwalt Bernhard Mascha wirft ihm vor, 564 Kilogramm Elfenbein illegal erworben und in seiner Wiener Wohnung gelagert zu haben.

Der Angeklagte bestreitet das. Er behauptet, ihm seien die Stoßzähne schon 1979 legal geschenkt worden. Er präsentiert sich gerne als früherer Box-Champion. Und dazu zeigte er auch stolz seinen WM-Gürtel.

Doch eine Funktionärin des österreichischen Boxverbandes berichtete, weder der Verband „World Athletic Association“ (WAA), bei dem der Mann Weltmeister geworden sein will, sei bekannt, noch er selbst. Die Zeugin: „Die, die mit Boxen zu tun haben, haben ihn immer belächelt.“ Denn der Verband ist, wie aus der Homepage ersichtlich, erst 1981 gegründet worden.

Aber der Angeklagte will 1975 bei einem Kampf in Kairo Weltmeister geworden sein. So nebenbei gesagt gegen einen Boxer, den auch niemand kennt. Und der WM-Gürtel der WAA sieht auch völlig anders aus als der des Angeklagten. Richterin Martina Spreitzer-Kropiunig vertagte.

Peter Grotter, Kronen Zeitung

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