Eingreifen oder nicht?

Massaker am Golan: Jetzt streiten die Experten

Österreich
29.04.2018 18:08

Nach dem Golan-Massaker stellen sich viele die Frage, ob die österreichischen UNO-Soldaten eingreifen hätten sollen oder nicht. Ein Völkerrechtsexperte sieht ganz klar eine Verantwortung, die syrischen Polizisten, die in einen Hinterhalt fahren, zu warnen. Ein hoher Bundesheeroffizier erwidert: „Der Befehl lautete ganz klar: Nicht einmischen!“

Der erfahrene Befehlshaber, der namentlich nicht genannt werden will, weil Untersuchungen laufen, erklärt, dass die UN-Soldaten zur absoluten Unparteilichkeit verpflichtet seien. Das sei ihre stärkste Waffe. „Wird die UNO in den Konflikt hineingezogen, kann sie ihren Auftrag nicht mehr erfüllen“, so der hochrangige Offizier.

Das Bundesheer hat über Monate die UNO gedrängt, das Mandat zu ändern wie auch den Schutz der Österreicher zu verstärken. Pandur-Radpanzer waren zum Abmarsch auf den Golan bereit - die UNO hat das nicht zugelassen, hört man aus dem Ministerium. Der Abzug der Österreicher fast ein Jahr nach dem Vorfall war nur die logische Konsequenz.

30 Schuss Munition, keine Schutzwesten
Wie berichtet, waren ja die heimischen Blauhelme nur mit 30 Schuss Munition ausgerüstet und trugen nicht einmal Schutzwesten, während auf der anderen Seite im Zuge des syrischen Bürgerkrieges Panzer auffuhren und Granatwerfer aufgebaut wurde.

„Solche UN-Mandate sind in Zeiten verschwimmender Konflikte und Konstellationen generell zu hinterfragen", so Dr. Nicolas Stockhammer, Terrorexperte der Uni Wien.

Florian Hitz, Kronen Zeitung

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