Spektakulärer OMV-Deal

Abu Dhabi: Milliarden-Geschäfte auf Kurz-Trip

Österreich
29.04.2018 17:12

Stolzer Tag für OMV-General Rainer Seele: Nach langwierigen Verhandlungen konnte er am Sonntag in Abu Dhabi einen spektakulären Deal besiegeln. Der teilstaatliche österreichische Ölkonzern wird sich mit 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,23 Milliarden Euro) an zwei Offshore-Ölquellen in der Golfregion beteiligen.

In die gute Stimmung passt auch bei dem Empfang für Bundeskanzler Sebastian Kurz (mit allen militärischen Ehren) das Gastgeschenk für den Kronprinzen und Präsidenten von Abu Dhabi: Ein prächtiger Lipizzaner lässt auch das Herz eines reichen Ölscheichs höherschlagen. Kurz: „Wir wurden hier unglaublich freundlich empfangen. Gleich nach unserer Ankunft schilderte uns der hiesige Wirtschaftsminister, wie schön sein Urlaub in Österreich war.“ Diesen Tourismus-Boom will Österreich weiter ausbauen.

Ölversorgung wird kräftig ausgeweitet
Doch zurück zu den konkreten Geschäften: Die OMV zeigt Interesse an einer Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Vereinigten Arabischen Emiraten, da geht es unter anderem um eine Beteiligung an einer großen Raffinerie. Bekanntlich ist Abu Dhabi mit 24,9 Prozent an der OMV beteiligt, bei Borealis ist die OMV der Minderheits-Partner. OMV-Chef Seele hat jedenfalls angekündigt, die Ölversorgung des Unternehmens kräftig auszuweiten. Im Rahmen einer großen Firmenpräsentation zeigte sich Kurz beeindruckt von den Leistungen der österreichischen Firmen.

Kuppel aus Österreich für „arabischen Louvre“
Waagner-Biro hat beispielsweise die erste Brücke in Abu Dhabi gebaut und jetzt die tolle Kuppel im „arabischen Louvre“, Rauch Fruchtsäfte gibt es in der Golfregion seit 50 Jahren, Porr hat in Doha die U-Bahn gebaut (ein Zwei-Milliarden-Dollar-Projekt) und wird ein Stadion errichten, Zumtobel, Andritz, Skidata (für Parksysteme), Zumtobel ist in der Lichttechnik erfolgreich, die Vamed könnte ein neues Großprojekt fixieren, nur Red Bull klagt über die neuerdings 100 Prozent Extrasteuer wegen des hohen Zuckergehalts. Dass die Vereinigten Arabischen Emirate derzeit wirtschaftlich als attraktiv eingeschätzt werden, zeigt auch die Teilnahme des Immobilien-Tycoons Rene Benko an der Wirtschaftsdelegation: „Wir haben noch kein großes Projekt hier, aber wir wollen Kontakte knüpfen.“

Pro-Kopf-Einkommen um 20 Prozent höher als in Österreich
Kurz, der auch von Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) begleitet wurde: „Diese Exportaktivitäten sichern die Jobs in Österreich, mehr als die Hälfte unseres Wohlstands resultiert aus Auslandsgeschäften.“ Das Pro-Kopf-Einkommen in Abu Dhabi ist um 20 Prozent höher als in Österreich, diese Kaufkraft eröffnet weitere lukrative Möglichkeiten.

Dr. Georg Wailand, Kronen Zeitung

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