Weltweites Aufrüsten

Militärausgaben auf 1,4 Billionen Euro gestiegen

Ausland
02.05.2018 00:01

Nach fünf Jahren der Stagnation auf hohem Niveau sind die Rüstungsausgaben weltweit 2017 wieder leicht angestiegen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1,7 Billionen Dollar (rund 1,4 Billionen Euro) für militärische Zwecke ausgegeben. Das zeigt ein am Mittwoch veröffentlichter Bericht des Stockholmer International Peace Research Institute (SIPRI). Spitzenreiter sind weiterhin die USA und China, Saudi-Arabien rückte dank der Erhöhung seines Verteidigungsetats um 9,2 Prozent auf Platz drei vor und überholte damit Russland.

Herausragend ist dabei auch diesmal wieder China mit einer weiteren Steigerung seines seit mehr als zwei Jahrzehnten ständig erhöhten Militäretats um 5,6 Prozent auf 228 Milliarden Dollar (knapp 190 Milliarden Euro). Damit hat China seine Rüstungsausgaben seit 2008 mehr als verdoppelt, schätzt SIPRI, denn offizielle Zahlen gibt es aus dem Reich der Mitte nicht.

Russland reduzierte Militäretat deutlich
Deutlich zurückgefahren hat hingegen Russland seine Investitionen in sein Militär: Mit knapp mehr als 66 Milliarden Dollar (rund 54 Milliarden Euro) gab es im Vorjahr die erste Reduktion des Etats seit fast 20 Jahren. Und die fiel saftig aus, nämlich um gleich minus 20 Prozent - laut SIPRI aufgrund der wirtschaftlichen Probleme, in denen Wladimir Putins Reich bereits seit mehreren Jahren steckt.

Unangefochtener Spitzenreiter bleiben - trotz jahrelanger Stagnation bei den Rüstungsausgaben - die USA. Sie investierten im Vorjahr mit 610 Milliarden Dollar (rund 500 Milliarden Euro) mehr in ihre Streitkräfte als die auf den nächsten sieben (!) Plätzen liegenden Nationen zusammen. Gegenüber 2017 blieb der US-Militäretat auch diesmal gleich, für das heurige Jahr rechnet SIPRI aber wieder mit einem deutlichen Anstieg, vor allem aufgrund der angekündigten Modernisierung sowohl bei konventionellen als auch bei Nuklearwaffen.

Saudi-Arabien rückte auf Rang drei vor
Die Erhöhung der globalen Militärausgaben ist zum Großteil auf substanzielle Steigerungen in Asien - neben China erhöhte etwa auch Indien seine Ausgaben um weitere 5,5 Prozent - und im Nahen Osten zurückzuführen. Dort hat vor allem Saudi-Arabien mit einer Erhöhung seines Verteidigungsetats um 9,2 Prozent auf 69,4 Milliarden Dollar (rund 57 Milliarden Euro) Russland überholt und ist an die dritte Stelle nach den USA und China aufgerückt.

Auch der Irak (plus 22 Prozent) und der Iran (plus 19 Prozent) haben ihre Militärbudgets deutlich aufgestockt. „Global gesehen verschiebt sich das Hauptgewicht der Militärausgaben deutlich weg vom euro-atlantischen Raum“, registriert SIPRI-Analyst Nan Tian. Und das, obwohl - teils bedingt durch die russischen Großmachtgesten, teils durch die Rügen von US-Präsident Donald Trump - auch in Zentral- und Westeuropa die Wehretats wieder erhöht wurden.

Österreich wird im Bericht nicht erwähnt
In dem Datenmaterial von SIPRI findet Österreich mangels Relevanz keine Erwähnung. Im Budget für das heurige Jahr sind für das Verteidigungsressort 2,2 Milliarden Euro vorgesehen, was einer Erhöhung von rund 2,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

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